Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag vergangener Woche mitteilte, wurden von Juli bis September 2010 mehr als 14,60 Millionen Schweine gewerblich geschlachtet, was im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Zuwachs von 774.000 Tieren oder 5,6 Prozent bedeutete. Bis Ende September wurden in Deutschland insgesamt fast 43,2 Millionen Schweine zerlegt. Das waren annähernd 1,7 Millionen Stück mehr als in der vergleichbaren Periode von 2009.
Anstieg der Schweinefleischerzeugung
Die für das dritte Quartal 2010 ausgewiesene Steigerung beruhte nach Angaben der Wiesbadener Statistiker auch auf einem deutlichen Schlachtplus bei den Schweinen ausländischer Herkunft. Deren Zahl wuchs nämlich um 163.200 Tiere oder 14,1 Prozent, während sich hier in den vier Quartalen zuvor ein rückläuger Trend abgezeichnet hatte. Analog zur Entwicklung der Schlachtzahlen stieg auch die Schweineeischerzeugung kräftig an. In den Monaten Juli bis September 2010 wurde gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs der Produktion um 71.300 Tonnen oder 5,5 Prozent auf annähernd 1,36 Millionen Tonnen verzeichnet. Dabei wurden im August die höchsten Schlacht- wie auch Produktionszuwächse verzeichnet.
Höheres Schlachtgewicht der Rinder
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Im Gegensatz zur Schweineeischerzeugung entwickelte sich die Rindeischproduktion im Berichtsquartal gemäß den Daten des Statistischen Bundesamtes rückläug: Das betreffende Aufkommen nahm im Verlgeich zur Menge im Zeitraum Juli bis September 2009 um 0,7 Prozent auf 289.200 Tonnen ab. Während sich die Zahl aller gewerblich geschlachteten Rinder einschließlich der Kälber um 1,7 Prozent auf 913.400 Stück verringerte, erhöhte sich das durchschnittliche Schlachtgewicht der Tiere um 4,4 Kilo auf 319 Kilo. Auffallend weniger geschlachtet wurden im Bundesgebiet zuletzt Kühe. Die Schlachtzahl sank hier um 5,6 Prozent auf 334.200 Stück und die entsprechende Fleischerzeugung um 4,3 Prozent auf 100.000 Tonnen.
Die Schlachtungen von Ochsen und Bullen gingen um 1,9 Prozent auf 384.400 Tiere zurück, die Erzeugung von Ochsen- und Bullen eisch um 0,6 Prozent auf 144.600 Tonnen. Dagegen erhöhte sich das Schlachtangebot an Färsen und Kälbern im Berichtszeitraum deutlich: Das Aufkommen an Schlachtfärsen stieg um 7,1 Prozent auf 114.500 Tiere, das von Kälbern um 7,7 Prozent auf 75.100 Tiere. Die dabei gewonnene Fleischmenge wuchs um 8,4 Prozent auf 33.300 Tonnen beziehungsweise 9,5 Prozent auf 10.300 Tonnen.
Junghühnermast dominiert Geflügelsektor
Insgesamt wurden im Bundesgebiet im dritten Quartal 2010 fast 2,0 Millionen Tonnen Fleisch gewerblich produziert; das waren 81.200 Tonnen oder 4,2 Prozent mehr als von Juli bis September 2009. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete neben den Schweinemästern erneut die Geügelwirtschaft. Die Erzeugung von Geügeleisch wuchs gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um 3,6 Prozent auf 342.000 Tonnen und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Bezogen auf die gesamte Fleischmenge entsprach dies einem Anteil von 17,1 Prozent, verglichen mit 14,5 Prozent Rindeisch und 68,0 Prozent Schweineeisch. Innerhalb des Geügelsektors dominiert die Junghühnermast: Die betreffende Fleischproduktion erhöhte sich erneut kräftig, und zwar um 5,8 Prozent auf 204.300 Tonnen.
Anstieg der Putenschlachtungen
An Puteneisch wurden im Berichtsquartal 113.500 Tonnen gewerblich erzeugt, was gegenüber den entsprechenden Monaten von 2009 einem Anstieg um 1,9 Prozent entsprach. Auf deutlich geringerem Niveau gab es dagegen bei der Produktion von Enteneisch eine Abnahme um 9,7 Prozent auf 14.400 Tonnen. Die Zahl der Lämmerschlachtungen stieg im Berichtszeitraum verglichen mit dem Vorjahr um 5,4 Prozent auf 197.600 Tiere; die daraus erzeugte Fleischmenge wuchs um 6,1 Prozent auf 3.700 Tonnen. Kräftig zugenommen hat zuletzt der Umfang der Ziegenschlachtungen, nämlich um 9,9 Prozent auf 5.000 Stück. Die Pferdeschlachtungen lagen mit 2.200 Tieren um 2,2 Prozent über dem Vergleichsniveau von 2009. (AgE)
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