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Zucht

Schweinezucht: Das sind die Trends in der Forschung

am Donnerstag, 02.07.2015 - 18:59 (Jetzt kommentieren)

Neben den harten Kriterien gewinnen bei den Ebern zunehmend auch die weichen stark an Bedeutung. Geruch, Schleimbeutelentzündung und Tierverhalten - das sind die Trends in der genetischen Eberforschung.

Im Moment stehen bei den Ebern nicht nur die primären Eigenschaften, wie zum Beispiel die Mast- und Schlachtleistung, sondern auch die sekundäre Kriterien im Fokus der Untersuchungen:
  • Auf Ebergeruch wird bei den Prüftieren der Mutterrassen geforscht.
  • Auf Entzündungen des Schleimbeutels (Bursitiden) werden alle Prüftiere getestet.
  • Auch das Tierverhalten interessiert die Forschung immer mehr.

Ebergeruch über Züchtung verringern

Die Leistungsprüfung findet in Bayern in den Stationen Grub und Schwarzenau statt. Seit 2015 werden neben Kastraten auch Eberferkel bei den Mutterrassenprüfungen getestet. Mindestens sechs männliche Landrasse- und Edelschweineber von Besamungsstationen Neustadt Aisch oder Bayern-Genetik werden nach Leistungen geprüft.
 
Die Eber werden auf den Gehalt von Androstenon (Sexualhormon) und Skatol (unangenehm riechende Indolverbindung, die auch im Kot zu finden ist) untersucht. Das Ziel ist der Aufbau einer Zuchtwertschätzung zur Verringerung des Ebergeruchs.

Neu eingeführt: Schleimbeutel prüfen

Neu eingeführt in der Leistungsprüfung ist die Schleimbeutel-Untersuchung (Bursitiden). Direkt nach dem Entbluten der Schlachtschweine werden die Beine auf Schleimbeutel untersucht, die öfter an den hinteren Beine vorkommen. Meistens handelt es sich um Hilfsschleimbeutel der Stufe 1 (geringer Befund). Bislang ist unbekannt, wie groß der genetische Einfluss bei der Entstehung von Bursitiden ist. 

Tierverhalten genetisch analysieren

Bei der Tierverhaltensprüfung gibt es folgendes Kriterium: 
  • Erfassen von Hautverletzungen durch Rangkämpfe (Läsionen). Dies deutet auf ein aggressives Verhalten über einen längeren Zeitraum hin.
Bei den Untersuchungen der Lfl waren alle Rassen und Kreuzungstiere von einem Auftreten der Läsionen in gleicher Weise betroffen.

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