Das schwäbisch-hällische Landschwein ist eine alte Haustierrasse, die vom Aussterben bedroht war. Dank engagierter Landwirte wie Dr. Markus Ehrmann aus Rot am See-Herbertshausen in Baden-Württemberg hat die seltene Rasse überlebt. Seine Familie und er wissen die Vorzüge der alten Rasse zu schätzen. In ihrem Betrieb in der südwestlichen Veredlungshochburg Hohenlohe hat die Schweinehaltung eine lange Tradition.
Um die Wertschöpfung seines Hofs zu erhöhen und die Abhängigkeit von schwankenden Ferkelpreisen zu verringern, nahm Markus Ehrmann vor zehn Jahren die Planungen für einen Maststall in Angriff. Allerdings entschied sich der Schweinehalter damals bewusst gegen einen konventionellen, geschlossenen vollklimatisierten Schweinemaststall.
Schweinehaltung dem gesellschaftlichen Willen angepasst
„Die politische Unsicherheit und die steigende Skepsis der Verbraucher gegenüber der konventionellen Schweinehaltung haben mich lange vor dem Start der Initiative Tierwohl zum Umdenken bewegt“, sagt er. „Als ich mich auf der Eurotier 2012 nach Ställen mit natürlicher Lüftung umsah, wurde ich noch belächelt.“
Er ließ sich aber nicht irritieren, zumal damals Premium-Schweinefleisch knapp war. „Direkt vor meiner Haustür sitzt die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH). Sie hatte eine lange Erfolgsgeschichte vorzuweisen und warb um neue Lieferanten.“
Markus Ehrmann fand heraus, dass sich die Haltungsanforderungen im Bereich der Zuchtsauen nur gering von der konventionellen Ferkelerzeugung unterschieden. Hinzu kam, dass das Futter regional erzeugt wird und gentechnikfrei ist.
Darum war das schwäbisch-hällische Landschwein vom Aussterben bedroht
Mit dem Schwäbisch-Hällischen Schwein Wertschöpfung erhöht
Dazu passte das schwäbisch-hällische Landschwein. Der Schweinehalter ist überzeugt, dass er mit der Umstellung auf diese alte Rasse die Weichen für seinen Betrieb richtig gestellt hat. In Hochpreisphasen könne man mit moderner Hochleistungsgenetik sicherlich ein höheres Betriebseinkommen erzielen, aber in Durststrecken, wie zu Corona-Zeiten, stünde die starke Erzeugergemeinschaft mit ihrem Nischenprodukt, das hochpreisiger vermarktet wird, sicher besser da.
Markus Ehrmann hofft, dass die Bevölkerung auch in Zeiten steigender Preise nicht vergisst, wie wertvoll die Verfügbarkeit heimischer Lebensmittel ist. Auch im Hinblick auf den gesellschaftlichen Trend zu weniger, aber höherwertigem Fleischkonsum und artgerechter Tierhaltung sieht er seinen Betrieb für die Zukunft gut aufgestellt.
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