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Spaniens Schweinehalter fordern Hilfe

am Freitag, 17.02.2012 - 11:38 (Jetzt kommentieren)

Ab 1. Januar 2013 müssen Schweine in der EU in Gruppen gehalten werden. Das können sich spanische Schweinehalter nicht leisten, meint der Landwirtschaftsverband COAG und fordert Finanzhilfen.

Der spanische Landwirtschaftsverband COAG hat Agrarminister Miguel Arias Cañete gebeten, mit Blick auf die neuen Tierschutzauflagen den Schweinehaltern mit staatlichen Mitteln finanziell unter die Arme zu greifen, berichtet Agra-Europe. Andernfalls sähen sich die Produzenten außerstande, die Vorgaben für das Wohlergehen der Tiere umzusetzen. Zugleich appellierte COAG an den Ressortchef, sich in Brüssel für ein Moratorium von zwei Jahren stark zu machen.

Kosten von 250 bis 300 Euro je Tier

Der spanische Agrarverband, der vorwiegend mittlere und kleine Landwirtschaftsbetriebe vertritt, beklagte gegenüber Arias Cañete, dass die Schweinebetriebe für die Anpassung an die Tierschutzrichtlinie nur noch Zeit bis zum 1. Januar 2013 hätten. Laut COAG müssen mehr als 75.000 Schweinebetriebe gleichfalls enorme Investitionen tätigen, um künftig die Tierschutzauflagen zu erfüllen. Die dafür notwendigen Kosten pro Tier dürften in den Schweinebetrieben zwischen 250 und 300 Euro liegen, prognostizierte der Agrarverband. Insgesamt werde die Umstellung die Schweinebetriebe mehr als 700 Millionen Euro kosten. Damit würden jahrelange Anstrengungen der Produzenten über Bord geworfen, um den Konsumenten ein gesundes und sicheres Produkt zu angemessenen Preisen anzubieten.
 
Produktionsrückgang befürchtet
 
Der Verband befürchtet, dass die aktuellen Auflagen mit einer Flächenaufstockung von 30 Prozent pro Tier zu einem Produktionsrückgang führen und gleichzeitig Tür und Tor für Importe aus Drittländern öffnen werden, die ihrerseits nicht die EU-Normen erfüllen. Man wolle deshalb Druck in Brüssel ausüben, damit die Europäische Union beim Import aus Drittländern auf identische Umwelt- und Tierschutz-Standards dränge, so Agra-Europe.
 

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