Stallumbau für 1,2 Mio.: Ein Ferkelerzeuger erzählt

© Fotonachweis Den neuen Stall hat Johannes Scharl im Juni 2017 gebaut, 55 m mal 42 m lang, und das ohne Förderung. „Die Förderbedingungen in Bayern waren damals nicht brauchbar", sagt der gelernte Agrarbetriebswirt. Trotzdem bereut er den Neubau nicht. „Früher haben wir für das Absetzen der Sauen über eine Stunde gebraucht. Heute dauert es für 42 Sauen 25 Minuten."

© Fotonachweis Das Besondere sind die von Johannes Scharl selbst entworfenen Bewegungsbuchten. Die Muttersau wird erst einen Tag vor der Geburt in den Ferkelschutzkorb gesperrt. Sechs Tage, nachdem die Ferkel zur Welt gekommen sind, wird der Korb geöffnet und die Zuchtsau und ihre Ferkel haben freien Auslauf in der Box.

© Jaworr „Die Bewegungsbuchten habe ich zusammen mit Big Dutchmann entwickelt", sagt Johannes Scharl. Die Bucht ist 2,40 m breit und 2,80 m lang. Der Trog, der Kopf der Sau und das Ferkelnest befinden sich am Gang. Der Vorteil: „Ich muss nicht in die Bucht rein, sondern kann die Ferkel nach der Geburt vom Gang aus versorgen, nachdem ich sie ins Ferkelnest gesperrt habe."

© Fotonachweis Im Wartebereich füttert der Landwirt den Sauen Stroh in Raufen zu. „Die Sauen sind in zwei Gruppen aufgeteilt, 30 Sauen kommen in die große und 15 rangniedrigere Tiere in die kleine Gruppe", sagt er. Gefüttert wird flüssig. Für viel Energie im Futter setzt er Isomaltulose-Melasse als Zuckerlösung ein.

© Fotonachweis Blick auf den Hof: Im Vordergrund der neue Sauenstall. Der Betrieb umfasst 107 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Das Futter für seine Tiere baut Johannes Scharl größtenteils selbst an. Er kauft nur Sojaextraktionsschrot, Mineralfutter und einen Teil des Getreides zu.

© Fotonachweis Johannes Scharl leitet den Betrieb zusammen mit seiner Frau Barbara. Sie haben drei Kinder: Franziska, Sebastian und Madgalena. Alle helfen auf dem Häringhof mit. So auch am Tag des offenen Hofes, im Juni 2018. „Damals hatten wir 7.000 Leute zu Besuch", sagt der Landwirt. Der 41-Jährige nutzt solche Events, um Verbrauchern ein reales Bild von der Landwirtschaft zu vermitteln.

© Amelie Grabmeier Zusammen mit seiner Frau, einer gelernten "Erlebnisbäuern", empfängt Johannes Scharl regelmäßig Schulklassen und Kindergärten auf dem Häringhof. Auch auf Facebook ist der Landwirt aktiv. Der Austausch mit anderen ist im wichtig. „Wir wollen uns schließlich weiterentwickeln", sagt er. Stehenbleiben ist für ihn keine Devise.