
Das Thüringer Umweltministerium arbeitet derzeit an einem Filter-Erlass für schweinehaltenden Betriebe. Das hat Olaf Müller, landwirtschaftlicher Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, in einem Gastkommentar in der Thüringer Allgemeinen angekündigt. Die vorgesehene Regelung soll sich auf Neubauten und größere Umbauten von Anlagen mit mehr als 2.000 Mastschweinen und 750 Zuchtsauen beziehen, berichtet die ISN. Über nachträgliche Einbauten soll per Einzelfallprüfungen entschieden werden. Von dem geplanten Erlass sind in Thüringen etwa 95 schweinehaltende Betriebe betroffen.
André Telle, Vize-Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen (IGS), hat ebenfalls in einem Gastkommentar in der Thüringer Allgemeinen Zeitung die Kritik an der Branche relativiert. In Thüringen gebe es über 130 genehmigungsbedürftige Anlagen, die vor ihrer Inbetriebnahme umfangreiche Verfahren durchlaufen haben. Dabei wird geprüft, ob und wie man nachteilige Umweltwirkungen ausschließen oder stark reduzieren kann. Die Genehmigung ist oft mit erheblichen Auflagen verbunden, so Telle.
Mehrkosten von 5 Euro je Schwein
Die ISN kritisiert die thüringischen Pläne scharf. "Als wenn die aktuelle Preismisere den Schweinebetrieben nicht schon genug Kopfzerbrechen bereiten würde, plant die rot-grüne thüringer Regierung die nächste erhebliche Kostensteigerung. Denn eins ist amtlich: Abluftsysteme verursachen immense Investitions- und laufende Kosten. Mit ca. 5 Euro Mehrkosten je Mastschwein wäre die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung in den vom Erlass betroffenen Betrieben in Thüringen stark gefährdet."
Die ISN wird dies auch bei der Verbände-Anhörung deutlich machen und die Einführung eines Filtererlasses klar ablehnen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.