Ohrrand- und Schwanznekrosen können am Schlachtband eindeutig und zuverlässig von automatischen Systemen erkannt werden. Das ist das Ergebnis des Pilotprojekts der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Ziel war es, eine objektive Bewertung von Tierschutzindikatoren zu erreichen, um zum Beispiel einen Schlachtbefund oder das Tierwohl einheitlich zu erkennen. Mit einem geeigneten Kamerasystem sollte die Beurteilung von zuvor festgelegten Tierschutzindikatoren entwickelt und optimiert werden.
Kamerasystem erfasst Schlachtbefunde
Hierfür wurden Kameras am Schlachtband installiert, die auf Schinken, Rücken, Kopf und zwei Seitenansichten ausgerichtet waren und fünf Aufnahmen pro Schwein machten. Auf dieser Grundlage erstellten die Wissenschaftler Algorithmen, die die Befunde automatisch erkannten. Störungen wie das falsche Zuordnen von Befunden konnten durch das parallele Beobachten einer Tierärztin behoben werden.
Die Bewertung des Systems zeigte, dass Ohrrand- und Schwanznekrosen eindeutig detektiert wurden. Jedoch konnten keine spezifischen Grenzwerte für die einzelnen Tierschutzindikatoren festgelegt werden. Das Gerät ist aber in der Lage, zum Beispiel die Schwanzlängen zu bewerten. Zudem waren die Unterschiede in der Beurteilung zwischen der automatischen Methode und einem menschlichen Beobachter nicht größer als zwischen zwei Personen.
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