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Schlachtschweine

Tönnies ändert FOM-Klassifizierung

Schweinehälften
am Freitag, 05.02.2016 - 14:00 (Jetzt kommentieren)

Wie die ISN mitteilt, ändert Tönnies die FOM-Klassifizierung und -abrechnung zum 18.02.2016. Ursache sei die veraltete Technik der FOM-Geräte. Zeitgleich kündigt Tönnies auch eine Maskenänderung an.

Abrechnung nach einer FOM-Maske weiter möglich

Wie auf der Internetseite der ISN berichtet wird, habe Tönnies in einem Schreiben an die Lieferanten angekündigt, ab dem 18.02.2016 die angelieferten Schlachtschweine ausschließlich mit dem AutoFOM -Gerät zu klassifizieren. Die Abrechnung nach einer FOM-Maske solle aber auf Wunsch auch weiterhin möglich sein, die Muskelfleischanteile (MFA) werden dann jedoch mit dem Auto-FOM III-Gerät geschätzt.

Im Klartext heißt das laut ISN: Klassifizierer, die am Band stehen und die Schweine mit der Nadel stechen, werde es bei Tönnies im Normalbetrieb in Zukunft nicht mehr geben.

Tönnies Technik der FOM-Geräte sei veraltet

Laut ISN begründet Tönnies die Umstellung mit der stark veralteten Technik der FOM-Geräte, die seit beinahe 40 Jahren unverändert im Einsatz sei und jetzt nicht mehr angewendet werden soll. Für die ISN ist das ein überraschendes Agieren, das die Frage aufwirft, wie die Mitwettbewerber reagieren werden. Denn das Gros der Betriebe dürfte noch keine AutoFOM III – Geräte im Einsatz haben.

AutoFOM III Werte unterscheiden sich zur Nadelklassifizierung

Die bei Tönnies mit dem AutoFOM III-Gerät ermittelten Werte würden laut ISN nicht mit den Ergebnissen der bisherigen Nadelklassifizierung überein. Aber auch mit den Ergebnissen der ersten Generation der AutoFOM-Geräte sind sie nicht vergleichbar. Das liegt daran, dass insbesondere die neue Technik und neue Schätzformeln deutlich genauere Werte ermitteln. Das heißt also: Die alte FOM - Technik, die jetzt bei Tönnies nicht mehr zum Einsatz kommen soll, unterschätzt im Praxiseinsatz grundsätzlich die MFA-Werte. Der zukünftig ermittelte MFA-Wert der AutoFOM III Geräte liegt nach Aussagen von Tönnies etwa 2 Prozentpunkte höher als der manuell ermittelte.  

Umstellung bringt nicht automatisch mehr Bezahlung

Die jetzige Umstellung bedeutet aber nicht automatisch, dass sich auch die Bezahlung verbessert, da Tönnies eine Maskenänderung angekündigt hat. Anstatt eines Basispreises, der sich auf 57 % MFA bezieht, wird die neue Basis bei 59 % MFA liegen. Die neuen FOM-Masken bei Tönnies sollen also um 2 Prozentpunkte nach oben verschoben werden, andere Anpassungen sind nach Unternehmensangaben nicht geplant.

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