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Tönnies reduziert FOM-Korrekturabzug

am Donnerstag, 25.04.2013 - 15:07 (Jetzt kommentieren)

Die Firma Tönnies hat angekündigt, den Korrekturabzug für die nach FOM abgerechneten Schlachtschweine zu reduzieren. Der Schweinehalterverband ISN fordert eine Abschaffung der Abzüge.

Mit Wirkung zum 29. April 2013 will das Schlachtunternhemen den Korrekturabzug für die nach FOM abgerechneten Schweine zu reduzieren. Dieser werde zukünftig nur noch dann vorgenommen, wenn die Indexpunkte pro Kilogramm Schlachtgewicht unter 0,930 liegen. Bisher lag dieser Grenzwert bei 0,950 Indexpunkten je Kilogramm. Außerdem werde als Multiplikator nicht mehr, wie derzeit noch, der Basispreis gewählt, sondern der Faktor 1. Der Korrekturabzug pro Kilogramm Schlachtgewicht beträgt dann: (0,930 – IXP/kg) x 1,00. Für Schweine unter 0,850 IXP/kg Schlachtgewicht gebe es darüber hinaus keine weiteren Abzüge.
 

ISN fordert Abschaffung der Abzüge

Die Interessensgemeinschaft deutscher Schweinehalter (ISN) bezeichnet dies als "Schritt in die richtige Richtung". Der Verband fordert jedoch die komplette Abschaffung der Abzüge. Indem die beiden Klassifizierungsverfahren FOM und AutoFOM bei der Abrechnung miteinander vermischt würden, seien die Schlachtabrechnungen für die Schweinehalter nur schwer durchschaubar und bei der Sortierung nicht händelbar. Man müsse sich klar vor Augen führen, dass somit einige Schlachtpartien zwar weniger abgestraft werden, doch der zweifache Abzug bleibt, so ISN.
 
Die Schlachtbranche wolle damit nur erreichen, dass bestimmte Qualitäten nicht angeliefert werden. Wenn diese unerwünschten Partien durch solche Maßnahmen für die Einkäufer aber billig genug werden, dann scheint die angeführte Begründung schnell vergessen. Für uns bleibt fraglich, ob der Handelswert dieser Schweine tatsächlich so gering ist.
 

Ziehen die Anderen bald nach?

Die Schweineerzeuger hoffen jedoch auf einen  positiven Effekt: In jüngster Zeit habe sich immer wieder gezeigt, dass die Wettbewerber wenig Zeit verlieren und nachziehen, wenn der Branchenprimus vorgelegt hat. "Vielleicht legt der ein oder andere ja sogar noch einen drauf und verzichtet angesichts zu erwartender zurückpendelnder Angebotsmengen an Schlachtschweinen in den kommenden Wochen – so wie von uns gefordert - gänzlich auf den Abzug", heißt es in der ISN-Pressemeldung.
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