Der Schlachtbetrieb in Sögel am Schlachthof Weidemark darf weitergehen. Das bestätigt die Erzeugergemeinschaft (EZG) Hümmling gegenüber agrarheute: "Wir dürfen ab morgen früh wieder Tiere anliefern. Der Schlachtbetrieb wird in sehr reduziertem Umfang fortgeführt", so Bernd Terhalle, Geschäftsführer der EZG.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Schlachthof nach einem Corona-Ausbruch für 22 Tage komplett schließen sollte. Dagegen wollte Tönnies gerichtlich vorgehen, Landwirte protestierten, Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast wies auf die Notlage der Landwirte hin.
Schweinehalter im Emsland weiterhin in Not
Nun werden 250 Schlachthof-Mitarbeiter in sogenannter Arbeitsquarantäne weiterarbeiten. Das heißt, sie dürfen sich nur zwischen Arbeits- und Wohnort bewegen.
"Der eingeschränkte Schlachtbetrieb hilft natürlich ein wenig", so Terhalle. "Es ist allerdings überhaupt nicht genug. Allein im nördlichen Emsland bräuchten wir 17.000 Schlachtungen pro Tag, um den Rückstau aufzuhalten." Die EZG werde nun die Anlieferung einerseits nach Anmeldungseingang der Reihe nach abarbeiten, andererseits aber auch die Möglichkeiten der Ferkelaufstallung berücksichtigen. Terhalle sieht deshalb weiteren Handlungsbedarf. "Die Schlachthöfe sind allesamt an der Kapazitätsgrenze und haben ausreichende Sicherheits- und Hygienekonzepte erarbeitet." Ausfälle könne man sich nicht leisten - erst recht nicht, wenn zu befürchten sei, dass die aktuelle Situation für ideologische Ziele ausgenutzt werde.
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