Fotos spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, wie Produkte aus der Landwirtschaft bei Verbrauchern ankommen. Wissenschaftler der Universitäten Bozen und Göttingen haben untersucht, wie Menschen Fotos von einem Schwein in unterschiedlichen Ställen wahrnehmen und bewerten.
Umgebung des Tiers hat stärksten Einfluss auf Wahrnehmung der Verbraucher
Rund 1.000 Verbraucher aus Deutschland bewerteten in der Studie Bilder eines glücklich oder eines traurig aussehenden Schweins jeweils in einem Stall mit Stroheinstreu oder Spaltenboden. Die Ergebnisse zeigen, dass der Stall, in dem ein Schwein abgebildet ist, den stärksten Einfluss darauf hat, wie das Tier wahrgenommen wird. So wird laut der Studie die Haltung von Schweinen in heute üblichen Ställen, in denen die Tiere auf einem Betonboden mit Spalten zum Abfließen der Gülle leben, als sehr problematisch wahrgenommen.
Die Verbraucher bewerten den Strohstall als deutlich natürlicher und tiergerechter. Daran ändert auch der traurige oder fröhliche Ausdruck des im Stall stehenden Schweins nichts. Bei der Bewertung des Wohlbefindens des Schweins zeige sich den Wissenschaftlern zufolge, dass dasselbe Schwein auf Stroh als zufriedener, gesünder und glücklicher eingeschätzt wird, als auf einem Foto mit Spaltenboden.
Verstehen, wie die Öffentlichkeit Tierhaltungssysteme bewertet
Die Ergebnisse helfen laut der Forscher zu verstehen, wie die Öffentlichkeit Tierhaltungssysteme bewertet. Ein von den meisten Menschen negativ bewertetes Haltungssystem wie der Spaltenboden wird demnach selbst dann nicht besser wahrgenommen, wenn auf den Bildern glücklich aussehende Tiere abgebildet sind. Ein positiv wahrgenommener Stall, wie ein Stall mit Stroheinstreu, wird entsprechend selbst dann nicht schlechter bewertet, wenn das Tier darin traurig aussieht.