Dem Veredlungstag 2011 komme eine besondere Aufgabe zu, betonte Möllers zum Auftakt. Ob im Bundestag, im Bundesrat, in den Ministerien, in den Vertretungen der Gemeinden und anderen Einrichtungen: Noch nie seien Stallbauten, aber auch die Tierhaltung insgesamt, so intensiv in der Gesellschaft diskutiert worden. "Wir Bauern suchen die Diskussion und führen sie offen, verlangen aber auch Fairness in der öffentlichen Darstellung und Diskussion, was machbar ist und was derzeit wirtschaftlich noch nicht umsetzbar ist", betonte Möllers. "Entgegen der teilweise überzogenen Kritik einiger Tierschutzverbände ist die Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland eine Erfolgsstory. Unsere Produkte finden hohe Anerkennung auf dem Weltmarkt, auch wenn uns das harte Preisregime so mancher Abnehmer mitunter schmerzt", führte Möllers weiter aus.
Erzeugung in Deutschland vergleichsweise stabil
"Dennoch, wenn wir auf die Bestandsentwicklungen in der Europäischen Union schauen, erkennen wir eine vergleichsweise stabile Entwicklung in der deutschen Erzeugung, in anderen europäischen Ländern gehen die Bestände zurück", sagte Möllers zur aktuellen Entwicklung in Europa. Den zunehmend schärferen Wettbewerb bekämen nun aber auch die Erzeuger in Deutschland zu spüren. "Die Preissituation ist katastrophal, insbesondere für die Sauenhalter", so Möllers. Maßgeblich hätte dazu ein großes Angebot aber auch der Dioxinskandal beigetragen. Der Markteinbruch im Januar 2011 sei zwar mit Hilfe der Privaten Lagerhaltung abgefedert worden. Das Fleisch sei in diesen Wochen zusätzlich zur normalen Erzeugung wieder am Markt und wirke als Preisdämpfer, erklärte Möllers.
Neben dem Dioxinskandal bereiten die schlechte Ernte und hohe Futterkosten den Schweinehaltern große Sorgen. Der DBV hatte angesichts der schwierigen finanziellen Situation in der Sauenhaltung eine Härtefallregelung für ältere Betriebsleiter und besondere Liquiditätshilfen für Schweinemäster gefordert, stellte Möllers heraus. Die Enttäuschung über die Ablehnung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium sei immer noch groß. "In der Sauenhaltung droht bis zum Jahr 2013 ein Strukturschock, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben", fasste Möllers die aktuelle Lage zusammen.
Umso wichtiger sei für die Schweinehalter, dass die Bundesregierung endlich das Instrument einer Risikorücklage schaffe, mit dessen Hilfe die heftigen Einkommensschwankungen abgemildert würden. Hier gehe es nicht um Steuergeschenke, stellte Möllers klar.
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