Wasser mit hohem Mineralgehalt kann Ablagerungen in den Wasserleitungen verursachen. Das Calcium lagert sich in Form von Kalk ab. Wärme begünstigt Kalkablagerungen. Der Kalk beeinträchtigt die Funktion der Tränkewasseranlage. In der Praxis sind zwei verschiedene Systeme zur Wasserenthärtung verbreitet.
Methode 1: Kalkumwandlung
- Bei dieser Methode wird der Kalk nicht entfernt.
- Durch Anlegen einer Spannung an die Rohrleitung wird ein elektrisches Feld erzeugt. Durch elektrischer Impulse wird das im Wasser vorhandene Calciumhydrogenkarbonat angeregt, in seine feste Form Kalk überzugehen. Der Kalk bleibt im Wasser und haftet sich nicht mehr an Rohrwandungen an.
- Die Anlage zur Kalkumwandlung benötigt einen Stromanschluss und ist nach Installation einsatzbereit.
- Die physikalische Kalkwandlung gilt teilweise als umstritten in ihrer Wirkung, es gibt jedoch eine Vielzahl von Systemen, deren Funktion bestätigt ist.
Methode 2: Chemische Wasserenthärtung
- Dem Wasser wird der Kalk entnommen.
- Dafür durchläuft das Wasser eine spezielle, mit Natrium versehene Harzmasse.
- Ist die Austauscherfähigkeit der Harzmasse erschöpft, erfolgt eine Regeneration durch die Zuführung von Kochsalz. Dafür wird die Harzmasse mit einer Salzlösung aus einem Vorratsbehälter gespült.
- Dieses Spülwasser wird in das Abwasser geleitet.
- Die heutige Anlagen arbeiten mit mindestens zwei Behältern. So ist auch während der Regeneration eines Behälters der Wasserfluss gesichert.
- Darum erfolgt nach dem Durchlaufen der Harzmasse ein Verschnitt mit dem vorhandenen Rohwasser auf die gewünschte Resthärte. Es ist immer ein Feinfilter vor der Enthärtungsanlage installiert, um eventuell im Wasser vorhandene Schwebstoffe abzufiltern.
- Der Vorratsbehälter für Salz muss regelmäßig gefüllt werden.
Dimensionierung: Das sollten Sie beachten
- Bei der Dimensionierung einer Wasserenthärtungsanlage kommt es unter anderem auf die jährliche Wassermenge und auf die Wasserabnahme pro Stunde an.
- Basis für die Planung stellen immer die Wasseranalyse sowie der gewünschte Resthärtegrad dar.
- Es kommt darauf an, ob mit Stadtwasser oder Brunnenwasser gearbeitet wird.
- Auch sollte überlegt werden, inwieweit weitere Stoffe aus dem Wasser entfernt werden müssen.
Somit können keine Pauschalaussagen getroffen werden. Es gibt eine Vielzahl von Systemen am Markt, eine unabhängige fachliche Beratung ist ratsam.
Dieser Beitrag ist zuerst in LAND & Forst, Nr. 12, vom 24. März 2016 erschienen.
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