Der Schweinehalter Heinz Olliges suchte nach Wegen, den Gülleanfall seiner Mastschweine zu reduzieren beziehungsweise den Trockenmassegehalt zu erhöhen. Dafür hatte er mehrere Gründe:
- Seine Tiere stehen auf Stroh. Je weniger Urin anfällt, desto weniger Stroh benötig er und das Kompostieren gelingt besser. Außerdem wirkt es sich positiv auf das Stallklima und somit das Tierwohl und die Gesundheit von Tier und Mensch aus.
- Güllelagerraum ist begrenzt, ein neues Lager zu bauen teuer. Außerdem ist es schwer, neue Lager genehmigt zu bekommen.
- Wasser ist wertvoll, es zu sparen sei am Ende auch Weg zu mehr Nachhaltigkeit.
Wasser und Gülle sparen dank neuer Tränke
Der erste Punkt, den Heinz Olliges anging, war die Wasserversorgung seiner Schweine. Mit den Standard-Nippeltränken war er nie richtig zufrieden. Das ging ihm zu viel Wasser daneben. Also testete er mehrere Tränkesysteme – alles im Rahmen dessen, was gesetzlich erlaubt ist. Das ist ihm wichtig. Seine Schweine haben rund um die Uhr jeden Tag Zugang zu hygienisch einwandfreiem Wasser.
Das Ergebnis ist eine sensorbasierte Tränke mit sehr niedrigem Wasserspiegel und der Möglichkeit, den Verbrauch tagesgenau aufzuzeichnen. Drauf legt er Wert, um nachweisen zu können, dass seine Schweine rund um die Uhr Wasser zur freien Verfügung haben. Diese Tränke sei bodennah und trotzdem sehr hygienisch. Es entstehe kein Wasserverlust und sie funktioniere von der Aufzucht bis hin zur Endmast.
Futter optimieren für weniger Gülle und Ammoniak-Emissionen
Um den Gülleanfall weiter zu reduzieren, hat sich Heinz Olliges zudem das Futter für seine Mastschweine beziehungsweise das Futter-Wasser-Verhältnis genauer angesehen. „Ich kann das alles nicht wissenschaftlich untersucht belegen, aber bei allem, was ich in den vergangenen Jahren bei mir im Stall beobachtet habe, ist eine Trockenfütterung mit getrennten Wassertränken ideal.“
In Literatur und Praxis sei bei Mastschweinen häufig die Rede von einem Futter-Wasser-Verhältnis von 1:3. Für ihn liegt das optimale Futter-Wasser-Verhältnis bei 1:2. „An Tagen mit normaler Witterung erreiche ich dies auch in meinem Stall.“ Wenn also ein Schwein in der Endmast 3 kg Futter am Tag frisst, säuft es etwa 9 l Wasser pro Tag. „Nehme ich mein angestrebtes Verhältnis von 1:2, sind es nur noch 6 l Wasser.“
Heinz Olliges hat also über die Trockenfütterung das Futter-Wasser-Verhältnis beeinflusst. „Mein Ziel ist ein Futter, bei dem das Tier bei freier Wasseraufnahme möglichst wenig säuft.“ Er schränkt allerdings ein, dass er nur über seine praktischen Erfahrungen in seinem Stall mit Trockenfütterung sprechen kann.
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