Tatsächlich werden Tierseuchenerreger fast ausschließlich über den Menschen bzw. über Futter, Fahrzeuge und Gerätschaften in Schweinebestände eingetragen. Das gilt auch für die Afrikanische Schweinepest.
Eine Ausdünnung des Wildschweinebestandes ist dennoch sinnvoll. Sie soll vor allem dafür sorgen, dass im Falle eines Ausbruchs in der Wildschweinpopulation das Virus örtlich eingedämmt werden kann (so wie es den Tschechen im Osten ihres Landes offenbar bisher gut gelingt).
Es geht um die Risikominimierung
Ziel der verstärkten Bejagung ist dabei nicht, eine Erregerverbreitung dauerhaft komplett zu stoppen. Dieses Vorhaben wäre bei der hohen Anzahl der Tiere – Deutschland zählt weltweit zu den Ländern mit den dichtesten Wildschweinebeständen – utopisch.
Doch jedes Wildschwein, das bei Auftreten des Virus in einer bestimmten Region vorhanden ist, erhöht das Risiko, dass der Erreger aus dem jeweiligen „Bannkreis“ herausgetragen und weiter verbreitet wird.
Und je höher die Verbreitung des Virus in den Wildschweinbeständen des Landes, desto höher natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass es von Fahrzeugen, weiteren Wildschweinen oder Personen verschleppt, in die Nähe von Hausschweinebeständen und den dort arbeitenden Personen verbracht und letztendlich über diese in die Betriebe eingetragen wird.
Es geht also vor allem darum, eine günstigere Ausgangsposition zu schaffen, damit im Fall der Fälle ASP-Herde leichter eingedämmt werden können.
agrarheute hat zum Thema Afrikanische Schweinepest ein Interview mit dem Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) geführt, das Sie im Märzheft des agrarheute-Magazins lesen können. Einige Auszüge finden Sie bereits in dieser Zusammenfassung des Gesprächs.
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