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Weniger Ferkel aus Dänemark – Schweinebestand auf 20-Jahrestief

Ferkel stehen dicht beieinander
am Montag, 19.12.2022 - 05:15 (1 Kommentar)

Deutschland führt deutlich weniger Ferkel aus Dänemark ein. Dort ist der Schweinebestand auf ein 20-Jahrestief gesunken.

Nicht nur hierzulande, sondern auch in Dänemark stocken die Schweinehalter ihre Bestände massiv ab. Das führt zu rückläufigen Ferkelimporten in Deutschland aus dem nördlichen Nachbarland.

Laut Angaben der „Danske Svineproducenter“ ging der Ferkelexport nach Deutschland von Januar bis einschließlich November 2022 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 11,9 Prozent auf knapp 5,09 Millionen Stück zurück.

Die sonst um die Linie von 500.000 Ferkel pro Monat schwankenden Lieferungen betrugen im Oktober nur noch 390.000 Stück und im November sogar nur 285.000 Ferkel. Im November unterschritt der Ferkelimport aus Dänemark den Vorjahresmonat damit um 47 Prozent.

Fast 10 Prozent weniger Schweine als vor einem Jahr

Nach Angaben des nationalen Statistikamtes wurden in Dänemark am 1. Oktober 2022 insgesamt nur noch 11,90 Millionen Schweine gehalten; das waren 1,31 Millionen Tiere oder 9,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bereits bei der Sommererhebung war ein Rückgang der Tierzahlen im Vorjahresvergleich von 7,5 Prozent festgestellt worden. Seit Oktober 2021 werden bei den vierteljährlichen Erhebungen im Vorjahresvergleich stetig Bestandsrückgänge verzeichnet.

Nun ist die dänische Schweineherde auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren in einem Oktober gesunken.

Vor allem weniger Mastschweine gezählt

Geringere Tierzahlen wurden der jüngsten Stichprobenerhebung in allen Kategorien verzeichnet. Am stärksten fiel das relative Minus bei den Mastschweinen mit 11,5 Prozent auf 2,77 Millionen Stück aus.

Die Zahl der Ferkel verringerte sich um 7,9 Prozent auf 2,47 Millionen Stück. Laut den Statistikern aus Kopenhagen stockten die dänischen Erzeuger auch ihre Sauenherden merklich ab. Die Zahl der weiblichen Zuchttiere insgesamt sank im Vorjahresvergleich um 89.000 Stück oder 7,1 Prozent auf knapp 1,16 Millionen.

Die Schweinehaltung rechnet sich nicht mehr

Der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) nennt zwei Hauptgründe für den Rückgang der Schweinehaltung in Dänemark: die hohen Produktionskosten und die schlechte Wirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion seit dem Sommer 2021.

Schlachtungen gehen in Dänemark ebenfalls zurück

Diese Entwicklung lässt mittlerweile auch die Zahl der Schlachtungen immer stärker sinken. War das Schlachtaufkommen im ersten Halbjahr 2022 laut vorläufigen Daten von L&F gegenüber der Vorjahresperiode erst um 0,9 Prozent rückläufig, waren es von Januar bis Anfang November 2,9 Prozent.

Verglichen mit Deutschland, wo in den ersten drei Quartalen 9,0 Prozent weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet wurden, fällt der dänische Rückgang aber noch gering aus. Das liegt vor allem daran, dass weniger Schweine und insbesondere Ferkel ins Ausland verkauft und stattdessen in Dänemark selbst gemästet und geschlachtet werden.

Mit Material von DS, L&F, AgE

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