Die Landkreise Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald verzeichneten die ersten Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Seit mehreren Monaten wurden aus diesen Gebieten keine neuen Fälle gemeldet. Deshalb können die Landkreise die dort ausgewiesenen Kerngebiete I und III sowie die Nutzungsbeschränkungen für die Land- und Forstwirtschaft nun per Allgemeinverfügung aufheben.
Konkret bedeutet das beispielsweise, dass von einer Fallwildsuche vor der Bewirtschaftung der Flächen abgesehen werden kann. Außerdem ist die Freiland- und Auslaufhaltung von Hausschweinen wieder in den von Veterinärämtern definierten Gebieten möglich, wenn die notwendigen Biosicherheitsmaßnahmen erfüllt sind.
ASP in Brandenburg: Transport von Hausschweinen unterliegt weiterhin Beschränkungen
Die Beschränkung für das Verbringen von Hausschweinen aus der Sperrzone II - das sind gefährdete Gebiete einschließlich Kerngebiete und Weiße Zonen - bleibt laut der Behörden aber bestehen. Sie kann erst aufgehoben werden, wenn in einem Zeitraum von mindestens zwölf Monaten kein ASP-Fall in dieser Zone aufgetreten ist.
Erfolgreiche ASP-Bekämpfung hat Ausbreitung nach Westen verhindert
„Durch die konsequenten Bekämpfungsmaßnahmen wie Zaunbauten, Wildschweinentnahme und Fallwildsuche ist es bisher allen betroffenen Kreisen gelungen, eine weitere Seuchenausbreitung in Richtung Westen zu verhindern. Jetzt können wir in eine neue Phase der Seuchenbekämpfung eintreten“, erklärte die Leiterin des Brandenburger ASP-Krisenstabes, Anna Heyer-Stuffer.
In der sich nun anschließenden Screening-Phase von mindestens sechs Monaten muss das Schwarzwild ihr zufolge weiter deutlich reduziert werden. Hierbei müsse die Jägerschaft nochmals die Aktivitäten zur Entnahme des Schwarzwildes verstärken. Auch die vorhandenen ASP-Zäune blieben zunächst bestehen. Heyer-Stuffer appellierte an die Bürger, die Tore nach dem Passieren der Wildschweinbarriere wieder zu schließen, um den Bekämpfungserfolg nicht zu gefährden. Jeder neue ASP-Fund werde das Land um Monate zurückwerfen.
Über 500 km ASP-Schutzzaun fertiggestellt
Das zuständige Sozialministerium gab zudem bekannt, dass die letzten verbliebenen Meter im zweiten ASP-Zaun entlang der Grenze zu Polen geschlossen werden konnten. Der ASP-Schutzzaun soll eine weitere Einwanderung infizierter Wildschweine aus Westpolen verhindern.
Bereits im Sommer 2021 war der erste Zaun auf einer Länge von rund 255 km fertiggestellt worden; die zweite Barriere hat eine Länge von rund 280 km.
ASP wütet in Nepal und Italien
Während sich die Tierseuche in Deutschland also langsam zurückzieht, sieht es in anderen Ländern nicht so gut aus:
- Nepal teilte der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) vor wenigen Tagen erstmals Fälle der ASP mit.
- In Italien ist die ASP in der Metropole Roms angekommen. Inzwischen sind es zehn Fälle in dem Naturpark nördlich von Rom.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.