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Westfleisch: Verdacht auf Manipulation

am Freitag, 16.12.2011 - 07:55 (Jetzt kommentieren)

Coesfeld - Bei einer Routineüberprüfung der Auto-FOM-Klassifizierung ist es bei Westfleisch offenbar zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Es besteht der Verdacht auf Manipulation bei der Qualitätseinstufung.

Nach Informationen des WDR besteht der Verdacht von Manipulationen bei der Qualitätseinstufung des Fleisches. Die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands hatte bereits vergangenen Freitag von Unregelmäßigkeiten berichtet.
 
Nach Informationen des Landesamtes für Verbraucherschutz (LANUV) wurden an mindestens fünf Positionen bauliche Veränderungen an der geeichten AutoFOM-Klassifizierungsanlage vorgenommen, berichtet der WDR weiter.

AutoFOM-Klassifizierung vorerst stillgelegt

Inzwischen hat auch das LANUV eine Pressemeldung veröffentlicht, in dem die Stilllegung der AutoFOM-Klassifizierung im Westfleisch-Schlachtbetrieb Coesfeld begründet wird. Das LANUV hatte demnach zunächst den Betrieb einer Wassersprühanlage untersagt, deren Wasserzufluss sich auf den Eichbereich des Klassifizierungsgeräts ausgewirkt hatte. Zudem wurden bauliche Veränderungen an der geeichten Einheit des AutoFom festgestellt. Die Abweichungen betrafen zum Beispiel den Abstand der Förderhaken, die Länge der Wanne vor dem Messwertaufnehmer oder das Fehlen von Sicherungsstempeln der Eichbehörden, heißt es in der Pressemeldung weiter.
 
Schlachtdaten lückenlos erfassen
 
LANUV-Präsident Dr. Heinrich Bottermann: "Die Aufdeckung dieses Vorgangs bestätigt die Notwendigkeit einer lückenlosen Erfassung von Schlachtdaten und zeigt die Bedeutung von Vor-Ort-Kontrollen." Die Westfleisch bestätigt indes, dass die AutoFOM-Klassifizierung untersagt wurde. Die Schweine werden derzeit mit FOM-Gerät klassifiziert, teilt die Westfleisch in einer Pressemitteilung mit.
 
Um einen weiteren Vertrauensverlust zu vermeiden, fordert die ISN eine lückenlose Aufklärung des Sachverhaltes und ein klares Bekenntnis der Schlachtunternehmen zur Black Box ein.

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