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Tiergesundheit

Wissenschaftler entdecken Ursache von Zitterferkeln

Aufzuchtferkel im Stall
am Freitag, 24.06.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover haben vermutlich das Geheimnis um die Zitterferkel gelüftet. Ein bisher unbekanntes Virus soll dafür verantwortlich sein.

Wissenschaftler des Instituts für Virologie konnten in einem Kooperationsprojekt mit dem Institut für Pathologie für kleine Klauentiere der TiHo einen Virus in den Gehirnen und im Nervengewebe von Zitterferkeln nachweisen. Es handelt sich dabei um einen erst kürzlich entdeckten Pestivirus. Es wurde vorläufig als „Atypisches porzines Pestivirus“ (APPV) bezeichnet.

Folgen einer Infektion mit APPV

Bei heranwachsenden und erwachsenen Schweinen scheint eine Infektion mit APPV nach derzeitigem Wissensstand klinisch unauffällig zu verlaufen - die Tiere zeigen keine Symptome. Nach der Arbeitshypothese der Wissenschaftler, sind insbesondere junge Sauen während der ersten Trächtigkeit empfänglich für die APPV-Infektion. Sie übertragen das Virus auf die ungeborenen Ferkel.

Fast zeitgleich berichtet auch eine Forschergruppe aus den USA über eine Beteiligung von APPV an des „kongenitalen Tremors“ und zeigte, dass die Übertragung von APPV-positivem Schweineserum von einer klinisch unauffälligen Sau auf tragende Sauen unter experimentellen Bedingungen zur Geburt von Zitterferkeln führt. 

Hilfe für betroffene Landwirte

„Mit der erfolgreichen Entwicklung sensitiver Genom- und Antikörper-Nachweismethoden können wir den Landwirten und Kollegen in der Schweinepraxis nun bei Problemen in Zitterferkel-Beständen möglicherweise weiterhelfen, sodass auch eine Sanierung in Problembeständen möglich sein wird“, freuen sich Dr. Alexander Postel, Institut für Virologie und Professor Dr. Michael Wendt, Klinik für kleine Klauentiere.

Im Abferkelstall: So fühlen sich Sau und Ferkel wohl

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