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Geflügel

Spotaudits: Geflügelwirtschaft schneidet sehr gut ab

am Mittwoch, 21.11.2012 - 06:20 (Jetzt kommentieren)

Hannover/Berlin - Auf die hervorragenden Leistungen der deutschen Geflügelerzeuger im Bereich Qualitätsmanagement hat der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft hingewiesen.

"Wenn bei rund 82 Prozent der unangekündigten Kontrollen die Bestnote vergeben wird, darf man wohl von einer überdurchschnittlichen Leistung sprechen", erklärte ZDG-Präsident Leo Grafvon Drechsel angesichts der ausgezeichneten Resultate der deutschen Geflügelhalter bei den Spotaudits der Qualität und Sicherheit GmbH (QS).
 
Anlässlich der EuroTier in Hannover hat der ZDG nach den ersten Monaten der seit Jahresbeginn im QS-System verankerten Spotaudits mit den Prüfschwerpunkten Tierschutz, Tiergesundheit und Hygiene Bilanz gezogen.

Bestnote in mehr als 82 % der Fälle

Die unabhängigen Kontrolleure haben bei den bislang durchgeführten 12.024 Einzelbewertungen an 669 Standorten in vier von fünf Fällen die Bestnote A vergeben. Lediglich in neun Fällen seien Anforderungen nicht erfüllt worden, wobei diese jedoch keine "K.o.-Kriterien" dargestellt hätten. Ausdrücklich hebt Graf Drechsel die Offenheit der Geflügelwirtschaft hervor, die sich als aktuell einzige Branche der deutschen Veredelungswirtschaft so bereitwillig über die Schulter schauen lasse und die Einführung der Spotaudits selbst vorangetrieben habe. Das Ergebnis trage dazu bei, bei Verbrauchern und Handel das Vertrauen in die Geflügelfleischerzeugung zu stärken.

Nur zwei Prozent Abweichungen

Unter den bislang überprüften 669 Betrieben sind laut ZDG 307 Putenhaltungen, 329 Hähnchenbetriebe und 32 Pekingentenmäster, die anhand von 18 in einem Prüfkatalog festgelegten Kriterien kontrolliert wurden. In lediglich 282 Fällen beziehungsweise zwei Prozent der 12.024 Einzelbewertungen habe es korrekturpflichtige Abweichungen gegeben, welche vor allem die Prüfpunkte "Betriebshygiene von Gebäuden und Anlagen", "Biosicherheit" und bei einigen Entenbetrieben den Prüfpunkt "Notstromaggregat und Alarmanlage" tangierten, teilte der Verband mit. In diesen Fällen seien mit den Haltern Korrekturmaßnahmen vereinbart worden. In lediglich einem einzigen Fall ist es dem ZDG zufolge zu einer "K.o.-Bewertung" und dem entsprechenden Entzug der Lieferberechtigung gekommen, da der zu überprüfende Betrieb das Spotaudit verweigert hatte.

Ansporn für die gesamte Branche

"Das Ergebnis zeigt, dass wir mit den tatsächlichen Bedingungen in unseren Ställen sehr viel besser dastehen, als es die öffentliche Diskussion mitunter vermuten lässt", fasste Graf Drechsel den Monitoringbericht zusammen. Natürlich wolle man sich auf den guten Leistungen nicht ausruhen. Die guten Noten seien vielmehr Ansporn für die gesamte Branche, dort weitere Verbesserungen zu erzielen, wo die Leistung noch nicht vorbildlich sei. Die unangekündigten Kontrollen sind dem ZDG zufolge im Februar dieses Jahres auf Initiative der deutschen Geflügelwirtschaft ins Leben gerufen worden. In die Kontrollen der deutschen Hähnchen-, Puten- und Pekingentenställe sind nach seinen Angaben von der deutschen Geflügelwirtschaft im Jahr 2012 rund 300.000 Euro investiert worden. Damit hätten die Geflügelhalter deutlich vor den anderen Branchen der Veredelungswirtschaft mit den Spotaudits begonnen.

Sanktionen bei Verstößen möglich

Laut ZDG werden in diesem Jahr rund 50 Prozent aller im QS-System gemeldeten Geflügel-Standorte überprüft, das sind rund 1.200 unangekündigte Kontrollen. Die Auswahl der kontrollierten Betriebe erfolgt unabhängig durch die QS-Gesellschaft. Einen essentiellen Bestandteil des Kontrollsystems stellen dabei die Sanktionsmöglichkeiten dar. Bei Abweichungen werden zunächst Korrekturmaßnahmen vereinbart, die es innerhalb einer bestimmten Frist umzusetzen gilt. Die Nichteinhaltung von "K.o.-Kriterien" führt zum Verlust der Lieferberechtigung und hat ein Sanktionsverfahren zur Folge.

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