Die vom NDR und Spiegel veröffentlichen Videoaufnahmen, gefilmt von Tierschutzrechtlern in Ställen bekannter Agrarpolitiker, haben große Wellen geschlagen. Darin seien tierschutzrechtliche Mängel zu sehen. Prüfungen der betroffenen Tierhaltungen durch amtliche Kontrollen und QS-Auditoren konnten den Verdacht nicht bestätigen, erklärte die Pressesprecherin des Interessensverbands Deutscher Schweinehalter gegenüber agrarheute.
Kranke Tiere tierschutzgerecht behandelt
Nach Angaben der ISN seien nun alle betroffenen Betriebe von Amtsveterinären der zuständigen Kontrollbehörden und QS-Auditoren auf Tierhaltungsmängel überprüft worden. „Die Betriebe konnten aufzeigen, dass sie mit Problemen und kranken Tieren - die es zweifelsfrei auch zuweilen gibt - tierschutzgerecht umgegangen sind“, schreibt die ISN.
„Es muss aber auch jedem klar sein, dass Krankheiten und kranke Tiere im Stall vorkommen können. Wichtig ist doch, dass diese fachgerecht versorgt werden. Dort wo tatsächlich Verstöße vorliegen sind diese natürlich abzustellen und ohne Wenn und Aber entsprechend zu sanktionieren – aber bitte durch die zuständigen Fachleute“, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.
Weniger Tierschutz, mehr Image
Die Schweinehalter kritisieren das Vorgehen der Tierrechtsaktivisten, das weniger dem Tierschutz als dem eigenen Image diene: "Wer Tierschutz will, der wartet nicht mit einer Anzeige bei den Behörden, bis er Filmmaterial mit angeblichen Verstößen meistbietend vermarkten kann", betont der ISN.
Ein Richter des Landgerichts Hamburg gab der Unterlassungsklage des westfälisch-lippischen Bauernpräsidenten Johannes Röring statt und hat durch eine einstweilige Verfügung gegen den NDR entschieden, dass der Sender die unrechtmäßig auf dem Betrieb von Johannes Röring gemachten Bilder und Videos nicht weiter verbreiten darf.
Mit Material von ISN
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