In Spanien streiken LKW-Fahrer und Transportunternehmen. Sie führen vor dem Hintergrund der extrem gestiegenen Kraftstoffpreise seit fast zwei Wochen im ganzen Land Straßenblockaden und Bummelstauaktionen durch und fordern finanzielle Entlastungen an der Tanksäule.
Zwar hat die Madrider Regierung inzwischen insgesamt 500 Mio. Euro für Dieselpreissenkungen zugesagt. Nach Einschätzung der am Streik beteiligten Branchenverbände bleiben die Zusagen aber zu unkonkret. Die Aktionen werden daher aktuell fortgesetzt.
Nutztierhalter leiden unter den Streiks in Spanien
Die daraus resultierende Unterbrechung der Lieferketten hat im Agrarsektor gravierende Folgen:
- Futtermittelhersteller erhalten keine Rohstoffen mehr
- die Logistik der Verarbeitungsware funktioniert nicht mehr
- viele Viehhalter seien gegenwärtig ohne Futter
- Viehtransporte seien gestört
Medien berichteten von Aktionen, in denen Landwirte Lkws organisieren, um das Futter selbst abzuholen. Die ausfallenden Viehtransporte sorgten zudem für Tierschutzprobleme auf den Höfen.
Milchverarbeitung ebenfalls eingestellt
Auch die Logistik weiterer Agrarprodukte funktioniert offenbar nicht mehr einwandfrei. So teilte zum Beispiel der Molkereiverband Fenil mit, dass einzelne Mitgliedsunternehmen die Milchverarbeitung eingestellt hätten. Sowohl die Beschaffung der Rohmilch als auch der Transport der Milchprodukte seien nicht mehr möglich.
Schließlich bekommt auch die Konsumenten die Folgen der Streikaktionen zu spüren. Laut Medienberichten bleiben Regale in den Supermärkten vielfach leer. Vereinzelt sollen Läden ganz geschlossen sein.
Auch Landwirte streiken
Unterdessen zog es auch die Landwirte in Spanien wieder auf die Straße. An einer Großdemonstration unter dem Motto „Gemeinsam für den ländlichen Raum“ sollen laut den veranstaltenden Bauernverbänden am vorigen Sonntag insgesamt rund 500.000 Personen mit Traktoren und Tieren teilgenommen haben.
Wie bereits bei ähnlichen Aktionen in den Monaten zuvor forderten sie unter anderem den Stopp der Kostensteigerungen, identische Vorgaben für Inlandsware und Importe sowie die Sicherstellung der Wasserversorgung.
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