Immer mehr Tierhalter haben Angst vor Stalleinbrüchen und heimlichen Filmaufnahmen durch Tierrechtsaktivisten. Sie verriegeln ihre Ställe, lassen den Hof überwachen und scheuen die Öffentlichkeit, wie ein aktueller NDR-Beitrag zeigt.
In dem TV-Bericht wird auch klar, dass es der Tierrechtsorganisation PETA in ihrem Streben nicht um eine Verbesserung des Tierwohls geht, sondern um die Abschaffung der Tierhaltung - insbesondere der Schweinehaltung. „Es gibt keine tier- und artgerechte Schweinehaltung. Es gibt sie einfach nicht.“, so die Aussage des PETA-Rechtsberaters Edmund Haferbeck.
Meyer: 'Kontrolle ist Staatssache'
Jetzt meldet sich auch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer zu Wort und stellt sich hinter die Landwirte. Gegenüber der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' äußerte er sich: "Die Kontrolle von tierhaltenden Betrieben ist Sache des Staates und nicht von jedermann." Er nehme die Sorge von Landwirten "sehr ernst", von "manipulierten und einseitigen Filmaufnahmen" betroffen zu sein, so Meyer. Auch der Grünen-Politiker vermutet hinter der Politik einiger Tierrechtsorganisationen eine gezielte Diskreditierung der Landwirte mit dem Ziel der Abschaffung von Tierhaltung.
Der Imageschaden für Landwirte ist enorm
Die betroffenen Betriebe tragen einen nicht wieder gut zu machenden Imageschaden davon. Auch wenn das Amt die Vorwürfe als haltlos bestätigt. Schweine.net berichtet von einem Betrieb, auf dem vergangenes Jahr verdeckt gefilmte Aufnahmen aus dem Stall veröffentlicht wurden, die jeder Realität entbehren, wie das Amt bestätigte.
Doch die Videos sind weiter im Internet zu finden. Die Bilder seien auf einem Server, der im Ausland stünde – rechtlich könne daher kaum etwas gegen die Verbreitung der Bilder unternommen werden.
agrarheute berichtete vor kurzem von einer Bauernfamilie, die nach einem positiven TV-Bericht über ihre Schweinemast, Drohungen von Tierrechtlern bekam. Sie würden mit heimlichen Filmaufnahmen das Gegenteil beweisen.
Bärendienst für den Tierschutz
Die Landwirte fühlen sich teilweise nicht mehr sicher oder beobachtet, wie ein Informant dem NDR sagt. Dieser will unerkannt bleiben. Das ist auch eine Folge des Tierrechtkriegs der Aktivisten. Aus Angst flüchten Landwirte in die Anonymität, wollen nicht vor der Kamera aussagen oder Fremde auf den Hof lassen.
Der Minister spricht von einem Bärendienst für den Tierschutz. Es ist auch ein Bärendienst für die Transparenz. Deshalb fordern einige Landwirte wie der Agrarblogger Bernhard Barkmann: „Entzieht den Tierrechtlern die Gemeinnützigkeit!“
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