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Tiermedizin

Tierärzte geben immer weniger Antibiotika ab

Masthuhn im Stall an Futterkette
am Donnerstag, 30.07.2020 - 09:27 (Jetzt kommentieren)

Tiere in Deutschland erhalten vom Veterinär immer seltener Antibiotika. Auch die Menge der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Antibiotika sank stark.

In Deutschland ist die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika im Jahr 2019 erneut zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Antibiotikaeinsatz um 52,2 t auf 670 t - das sind 7,2 Prozent weniger.

Damit liegt Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 Prozent.

Dies teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit, das die Daten ausgewertet hat.

Weniger Reserveantibiotika eingesetzt

Erfreulich ist vor allem, dass die abgegebenen Mengen der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation - die zu den so genannten Reserveantibiotika gehören - auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken. 

Bei den Fluorchinolonen sind es im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1,7 t weniger, bei den Cephalosporinen der 3. und 4. Generation etwa 0,5 t. Das BVL vermutet, dass dieser Rückgang mit der Änderung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) mitverantwortlich ist.

Um Antibiotikaresistenzen zu verringern, schreibt die TÄHAV seit dem 1. März 2018 vor, dass Veterinäre bei der Anwendung von Fluorchinolonen und Cephalosporinen der 3. und 4. Generation einen Empfindlichkeitstest für Bakterien nach standardisierten Verfahren durchführen müssen. Dieser Test ermöglicht eine Aussage darüber, ob das vorgesehene Antibiotikum überhaupt wirksam sein kann.

Mit Material von BVL

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