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Shitstorm

Tierärzte stehen am digitalen Pranger

tierarztkontrolle beim rind
am Montag, 26.08.2019 - 09:20 (Jetzt kommentieren)

Nicht nur Landwirte, sondern auch Tierärzte müssen sich immer öfter mit Shitstorms im Internet auseinandersetzen.

Tierärzte müssen sich immer häufiger mit nicht sachlichen Anschuldigungen, Anfeindungen und Bedrohungen auseinandersetzen. Besonders Benutzerportale, die eigentlich dazu dienen sollen medizinische Einrichtungen und Dienstleistungen zu bewerten, werden zunehmend dafür missbraucht. Das meldet die Landestierärztekammer Baden-Württemberg. Immer häufiger gipfelten die Anschuldigungen auch in Gewaltandrohungen. Durch eine Vervielfältigung in den sozialen Netzwerken kann sich daraus schnell ein Shitstorm entwickeln. 

"Wir müssen in letzter Zeit eine bedrohliche Zunahme solcher nicht nachweisbaren Anschuldigungen gegenüber Ärzten, Zanhärzten und Veterinären feststellen", sagt Dr. Thomas Steidl, Präsident der Landestierärztekammer Baden-Württemberg. Das belaste die Betroffenen unverhältnismäßig und bedeute einen enormen Zeit- und Geldaufwand bis hin zur Existenzbedrohung. "Wir empfehlen den Betroffenen, sich unverzüglich anwaltlich beraten zu lassen und Strafanzeige zu stellen", erklärt Steidl weiter. 

Bundestierärztekammer will über Umgang mit Anschuldigungen beraten

Auch die Bundestierärztekammer nimmt diese Entwicklungen ernst. Sie wird auf ihrer Herbstsitzung darüber beraten, inwieweit ein Maßnahmenkatalog erarbeitet werden kann, um betroffenen Tierärzten Hilfestellung zu geben. Eine sachliche Auseinandersetzung mit den Anschuldigungen sei für die Betroffenen oft nicht möglich, da es mehr um Empörung als um eine offene Diskussion ginge. 

Mit Material von Landestierärztekammer Baden-Württemberg

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