Ein wertvolles Dressurpferd, das auch Olympiahoffnung war, hatte sich einen Husten eingefangen. Daraufhin spritzte der behandelnde Tierarzt als Therapie ein homöopathisches Mittel. Das Pferd erlitt in der Folge einen anaphylaktischen Schock und starb daran.
Nun wurde der behandelnde Tierarzt dazu verurteilt, 250.000 Euro an die Halterin des Pferdes zu zahlen. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) in München am 9. Januar 2020 entschieden und bestätigte ein früheres Urteil des Landgerichts München II.
Im ersten Verfahren hatte die Klägerin sogar 1,75 Mio. Euro - die Kaufsumme des Pferdes - gefordert. Die geforderte Zahlung wurde von beiden Gerichten deutlich gemindert.
Tierarzt versäumte Aufklärung
Die Verurteilung des Tierarztes beruhte nicht darauf, dass er etwas falsch gemacht habe, sagte der vorsitzende Richter. Die Behandlung sei in Ordnung gewesen. Der Tierarzt hat der Stute unter anderem ein homöopathisches Mittel über Blut, das er dem Tier zuvor entnommen hatte, injiziert.
Daraufhin habe die Stute innerhalb weniger Minuten angefangen zu krampfen und brach zusammen.
Der Veterinär habe versäumt, die Tierhalterin über die Risiken und möglichen Gefahren bis hin zum Todesrisiko aufzuklären. Der Tierarzt erklärte, alleine das Stechen einer Nadel könne bei Pferden zum Tod führen. Eine neuerliche, umfängliche Risiko-Aufklärung vor jeder Spritze koste sehr viel Zeit und sei deswegen kaum möglich.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.