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Tierschutz

Tierquälerei auf Reiterhof: Pferde mit Schaufel und Forke geschlagen

Pferdebox
am Samstag, 04.02.2023 - 05:00 (2 Kommentare)

Grausige Szenen sind zu sehen, heimlich aufgenommen auf einem Reiterhof in Oelde-Lette (Nordrhein-Westfalen). Immer wieder prügelt ein Mann mit einer Schaufel auf ein angebundenes Pferd ein. Das Video, heimlich aufgenommen von einer Reiterin, riefen Polizei und Kreisveterinäramt auf den Plan. Der Verdacht war der Behörde bereits länger bekannt.

Mit voller Wucht schlägt der Mann mit der Schaufel auf den Rücken des angebundenen Pferdes ein. Dann auf den Bauch, die Beine. Und den Kopf. Nächste Szene: Nun trägt das Pferd keine Decke mehr, dafür wird es jetzt mit einer Mistforke malträtiert, immer und immer wieder.

Diese brutale Tierquälerei ist durch eine heimlich angebrachte Kamera in einem Reitstall in Oelde (Kreis Warendorf) aufgezeichnet worden. Laut Informationen des WDR hatte eine Reitlehrerin das Videomaterial zum Veterinäramt des Kreis Warendorf gebracht. Jetzt wurde Strafanzeige gegen den Stallbetreiber gestellt.

Nach Pferdequälerei: Jetzt wird auch Jagdzulassung des Stallbetreibers geprüft

Laut WDR war der Frau zuvor aufgefallen, dass die Reitpferde verhaltensauffällig reagierten. Jetzt haben Mitarbeiter des Kreises gemeinsam mit der hinzugezogenen Polizei alle 15 Pferde abgeholt und sie in Sicherheit gebracht.

Auch die Jagdgewehre des Stallbetreibers beschlagnahmte die Polizei, heißt es vom WDR weiter. Nun werde überprüft, ob der Mann weiterhin als „zuverlässig“ gelten und die Waffen behalten kann, so eine Sprecherin der Polizei.

Warnung vor Stallbetreiber

Die Hinweisgeberin erzählt gegenüber dem WDR, dass sie schon vor einiger Zeit von Pferdebesitzern vor dem Hof in Oelde gewarnt worden sei. Damals habe man ihr gesagt: „Geh da nicht hin. Der ist gefährlich.“ Als sie dann selbst auf dem Hof war, habe sie Beweisfotos gemacht von verletzten Pferden und so eng ausgebundenen Tieren, dass sie unfähig waren, zu trinken.

Diese Aufnahmen habe sie dem Veterinäramt auch übermittelt, das nach eigenen Angaben den Hof auch überprüfe - jedoch hätten Beweise gefehlt. Denn auf den Fotos sei nicht zu erkennen und zu beweisen gewesen, wo sie gemacht wurden, geschweige denn, wer dafür verantwortlich war.

Staatsanwaltschaft nach offensichtlicher Tierquälerei eingeschaltet

Inzwischen ist klar: Den brutalen Umgang des Stallbetreibers mit den Pferden haben am Telefon auch andere Reiterinnen und Reiter bestätigt, die ihre Pferde zeitweise auf dem Hof eingestellt hatten. Auch sie hatten die Behörden informiert.

Jetzt, mit dem Videomaterial, können die Taten aber nachgewiesen werden. Der WDR hat diesbezüglich Kontakt aufgenommen zum Besitzer des Hofes sowie zum Stallbetreiber. Beide haben sich nicht äußern wollen. Die Staatsanwaltschaft ist nun eingeschaltet.

Mit Material von WDR

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