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Tierseuchen: Mit dieser Technik schützen Sie Ihren Betrieb

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am Freitag, 06.09.2019 - 09:27 (Jetzt kommentieren)

Bricht eine Tierseuche aus, müssen sich auch nicht betroffene Betriebe vor dem Einschleppen der Erreger schützen. Außerdem muss verhindert werden, dass Fahrzeuge die Keime aus dem betroffenen Betrieb verschleppen. Die richtige Technik kann das verhindern.

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Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, das Risiko für den Ausbruch einer Tierseuche kann minimiert, aber nie ganz verhindert werden. Kommt es zum Ernstfall, müssen sich umliegende, nicht betroffene Betriebe schützen. Außerdem muss verhindert werden, dass die Seuche vom betroffenen Betrieb verschleppt wird, besonders durch Personen. Das kann betriebseigene Schutzkleidung und eine gute Hygiene aber stark mindern.

Anders sieht es dagegen mit den Fahrzeugen aus. Egal ob Viehtransporter, Schlepper oder Pkw des Tierarzts, von allen geht ein Infektionsrisiko aus. Um die Verbreitung der Erreger auf diesem Wege zu verhindern, muss auch hier ein hohes Maß an Biosicherheit eingehalten werden. Spezielle Desinfektionsschleusen für Fahrzeuge können helfen, Betriebe im Seuchenfall zu schützen.

Abwasser auffangen

Grundbaustein der Schleusen ist eine Des- infektionswanne. Die Wannen sind mobil und robust, sodass sowohl Pkw als auch Lkw hindurchfahren können. Die Wanne dient dem Auffangen von kontaminiertem Abwasser und zur Desinfektion der Reifen und Radkästen.

Landwirte können die Fahrzeuge entweder per Hand mit einem Hochdruckreiniger oder Schaumwagen oder mithilfe eines Durchfahrtbogens reinigen und des- infizieren. Die kostengünstigere Lösung ist die Desinfektion per Hand. Hierfür eignet sich ein spezieller Schaumwagen, der zur besseren Wirksamkeit die Reinigungs- und Desinfektionsmittel aufschäumt. Neben der Fahrzeugdesinfektion kann er zudem viel-seitig im Stall eingesetzt werden.

Genau dosieren

Weniger arbeitsaufwendig, dafür etwas teurer sind komplette Fahrzeugschleusen mit einem Durchfahrtstor. Grundbaustein ist auch hier wieder die mobile Auffangwanne. Darüber wird ein Sprühbogen installiert, über den Reinigungs- und Desinfektionsmittel auf dem Fahrzeug verteilt werden können. Gleichzeitig reinigt eine Schiene den Unterboden.

Diese Fahrzeugschleusen bestehen meist aus einem modularen Bausatz, der schnell mit zwei Personen aufgebaut werden kann. Sie sind für den kontinuierlichen Einsatz ausgelegt und dosieren gleichmäßig etwa 0,4 l Desinfektionsmittel je Quadratmeter.

Fazit

Egal, ob Fahrzeuge per Hand oder in einer spezielle Schleuse desinfiziert werden, wichtig ist, dass das Desinfektionsmittel alle Ecken und Winkel erreicht. Das bedeutet, dass nicht nur die Karosserie benetzt werden muss, sondern auch die Reifen und Radkästen sowie der Unterboden, denn besonders in den schlecht zu erreichenden Winkeln des Fahrzeugs können Erreger überdauern und im Zweifel auf andere Betriebe verschleppt werden. 

Mehr zum Thema Biosicherheit finden Sie im aktuellen agrarheute Magazin 09/18.

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