Wo ist das Kennwort von der QS-Datenbank? Das letzte Schlachtprotokoll müsste doch auch längst gekommen sein, aber wo finde ich das nun wieder? Und wie bekomme ich das verflixte Ding zu meinem Hoftierarzt? Kennen Sie solche Monologe? Dann könnte Ihnen die Informationsplattform Qualifood vom Fleischprüfring Bayern e. V. helfen.
Sie richtet sich an die Agrar-, Vieh- und Fleischwirtschaft. Die Plattform verspricht, Schlachtdaten, aber auch Klassifizierungs-, Befund- und Kontrolldaten schnell, neutral und jederzeit zur Verfügung zu stellen. Unter www.qualifood.de erhält man außerdem die Daten der verschiedenen Qualitätsprogramme – sei es für das QS-System, geprüfte Qualität Bayern oder die Initiative Tierwohl (ITW).
Alle Schlachtbetriebe aus Bayern und ein Großteil aus Baden-Württemberg sind bereits Teil der Plattform, die aber inzwischen auch für Schlachthöfe in ganz Deutschland zugänglich ist. Entstanden ist die Informationsplattform aus dem Projekt „Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls auf Basis der Schlachtbefunddaten“ des Fleischprüfrings Bayern. Das bayerische Landwirtschaftsministerium unterstützt es im Rahmen eines Förderprojekts.
Tierwohl-Monitoring als Frühwarnsystem
Deshalb sind laut Aristotelis Zisis, Tierarzt und Projektleiter der Plattform Qualifood, die Neutralität und die Transparenz große Vorteile. Außerdem sei ihre Nutzung bislang für Landwirte, Viehhandelsorganisationen und Schlachtunternehmen kostenlos.
Ziel von Qualifood ist es, am Ende aus den einzelnen Indikatoren wie den Schlachtbefunddaten ein übergreifendes Tierwohlmonitoring zu entwickeln. Mit ihm sollen sich Schweine-, aber auch Rinderhalter untereinander vergleichen können.
„Am Ende soll ein Frühwarnsystem entstehen, dass Abweichungen früh erkennt, damit der Landwirt zusammen mit seinem Berater schnell reagieren kann“, sagt Zisis.
Qualifood-App ermöglicht Vergleich mit Berufskollegen
Wichtig sei das Benchmarking – also der Vergleich mit Berufskollegen, aber auch mit früheren Partien. So soll die gesamte Wertschöpfungskette digital vernetzt werden. Dazu erhebt die Plattform wichtige Kerndaten wie Schlachtbefunde, Klassifizierungsdaten und weitere Monitoringkennzahlen.
Alle erhobenen Daten werden datenschutzkonform und auf einem Server in Deutschland sicher archiviert. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass ein Schweinemäster, der sich heute auf der Plattform registrieren lässt, auch in einem Zeitraum von über zwei Jahren rückwirkend auf seine Daten zugreifen und sie auswerten lassen kann.
Zisis sagt: „Qualifood ist für den Landwirt geschaffen und soll ihn aktiv unterstützen. Nur durch Kombination von Expertenwissen und praktischer Erfahrung können Module und Lösungen entstehen, die auch auf den Höfen realisierbar sind.“
Positive Rückmeldung zum Tierwohl-Monitoring
Derzeit scheint sein Wunsch aufzugehen: Die Plattform wird gut angenommen. Es sind bereits über 10.000 Nutzer registriert. Die Tendenz steigt, vor allem seitdem die App eingeführt wurde. „Auch die Zahl derer, die sich regelmäßig einloggen, steigt. Ich höre nur Positives. Die Landwirte empfinden die App als sehr praktisches Tool.“
Jetzt geht es laut Aristotelis Zisis darum, die verschiedenen Funktionen und Module bekannter zu machen. „Viele Nutzer wissen noch gar nicht, dass sie vom Anlieferungsmanagement an den Schlachthof bis zum Schlachtprotokoll alles in Qualifood erledigen können.“ Qualifood soll praktisch sein – eine Plattform, die in erster Linie den Landwirten hilft und die fachlich gut ist.
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