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Geflügel

Trend zu Frischware setzt sich fort

am Samstag, 06.03.2010 - 11:59 (Jetzt kommentieren)

Eppingen - Zwei Themen beherrschten in den letzten Tagen den Eiermarkt: Die Zurückweisung des Antrags Polens, das Käfighaltungsverbot zu verschieben sowie die Haltungsstatistik des statistischen Bundesamtes. Wochenmarktbericht von Georg Heitlinger.

Eier:
Statistik nach Haltungsformen erschienen

In den letzten Tagen beherrschten zwei grundlegende Themen den Eiermarkt. Da ist zum einen die Zurückweisung des Antrags aus Polen, das ab 2012 geplante Verbot der konventionellen Käfighaltung für Legehennen in der EU zu verschieben. Dieser Antrag wurde ohne Diskussion durch den EU-Agrarministerrat abgelehnt. Obgleich der EU-Käfig 2012 bei weitem nicht so strenge Vorgaben vorsieht wie die deutsche Kleingruppenhaltung, wäre ein weiteres Verschieben des Verbots ein falsches Signal gewesen. Explizit muß hier auch die deutsche Delegation gelobt werden für die klare Haltung zu diesem Thema.

Weiteres großes Thema war die Veröffentlichung der Haltungsstatistik durch das statistische Bundesamt bis Ende November 2009. Jetzt ist amtlich bestätigt, was sich im Markt im letzten halben Jahr widerspiegelte: Wie die EMA, Bonn, meldete, ist die Bodenhaltung in Deutschland zur führenden Haltungsform aufgestiegen. Innerhalb eines Jahres stiegen die Kapazitäten in Bodenhaltung von 22 Prozent auf ca. 45 Prozent; gleichzeitig sank die Käfighaltung von knapp 60 Prozent auf 28 Prozent ab. Die Kleingruppenhaltung hat mit etwa neun Prozent bei weitem nicht die bedeutende Rolle, die ihr viele - speziell die Großbetriebe - gewünscht hätten. Man darf gespannt sein, wie die nächste Statistik aussieht.

Insgesamt ging der Legehennenbestand binnen Jahresfrist um 15 Prozent zurück. Der Eierumsatz der KW 9 hatte eine klare Seitwärtsbewegung. Es scheint so, als ob viele Marktbeteiligte sich auf die kommende Hektik des Ostergeschäfts einrichten. Preiserhöhungen waren diese Woche kein Thema mehr; aber von Preissenkungen für die Zeit vor Ostern war auch keine Rede.

Geflügel:
Frische Hähnchen bevorzugt

Sowohl Produktion als auch Verbrauch von Hähnchen sind in den zurückliegenden Jahren gestiegen. Insbesondere Frischware rückt immer weiter in den Vordergrund des Interesses. 2009 wurden von den Schlachtereien bereits rund 73 Prozent des Hähnchenfleischs als Frischware abgegeben. Vor zehn Jahren waren es erst 52 Prozent. Der Trend zu frischer Ware wird sich wohl fortsetzen, denn im Lebensmitteleinzelhandel werden zunehmend frische Hähnchen und Hähnchenteile gekauft. Die Hähnchenkäufe insgesamt übertrafen 2009 das Vorjahresergebnis um vier Prozent, dabei stieg der Anteil der Frischware sogar um gut sechs Prozent. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch läuft derzeit stetig. Die laufende Produktion wird vom Markt aufgenommen. Unterstützt werden die Umsätze durch Aktionstätigkeiten des Handels. Die Preise konnten sich zuletzt auf allen Stufen behaupten.

{BILD:115548:jpg} Georg Heitlinger
Eierproduzent aus dem baden-württembergischen Eppingen, 40.000 Legehennen, davon ca. 12.000 in Freilandhaltung, 28.000 in Bodenhaltung, ca. 90 ha Ackerbau, inkl. Packstelle, analysiert ab sofort wöchentlich für agrarheute.com in Zusammenarbeit mit der EMA, Bonn, die Marktentwicklung bei Eiern und Geflügelmast.

 

 

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