Update vom 18.09., 15:02 Uhr
Wie der WDR unter Berufung auf den Kreis Unna berichtete, musste die Fleischerei Mecke GmbH bereits am Wochenende vom 14./15. August ihre beiden Filialen in Werne und Lünen schließen. Schon am 13. August habe der Kreis dem Unternehmen die Genehmigung für den Schlachtbetrieb entzogen. An allen Standorten sei der Mecke GmbH derzeit das Zerlegen und Weiterverarbeiten von bzw. der Umgang mit Tieren und das in Verkehr Bringen von Lebensmitteln untersagt. Nicht ausschließen könne das Veterinäramt des Kreises laut dem Bericht des WDR, dass auch gegen die Vorgaben der Lebensmittelsicherheit verstoßen worden sei. Ob Fleisch von Tieren verarbeitet wurde, das nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sei, sei Gegenstand laufender Ermittlungen. Zudem kündigte der Kreis Unna an, so der WDR, dass es künftig mehr Personal und Kontrollen geben solle, um bei Verdachtsfällen rechtzeitig eingreifen zu können. Die Anfrage nach einer aktuellen Stellungnahme der Firma Mecke durch agrarheute blieb bislang unbeantwortet.
Update vom 29.07., 10:10 Uhr:
Auf ihrer Internetseite nahm die Fleischerei, zu der die Viehsammelstelle im Kreis Unna gehört, inzwischen Stellung zu den Vorwürfen. Das Unternehmen bezieht sich dabei auf die Veröffentlichung des ARD-Magazins Fakt. In der Stellungnahme heißt es:
"Wir, die Unternehmensführung und unsere Angestellten, sind über die Aufnahmen schockiert. Die Aufnahmen sind uns erst seit gestern bekannt. Wir haben beide Mitarbeiter, die die Verstöße begangen haben, heute mit sofortiger Wirkung gekündigt. Die Behörden werden wir bei der vollständigen Aufklärung der Sachverhalte umfassend unterstützen. Tierschutzverstöße werden in unserem Unternehmen in keiner Weise geduldet. In den knapp 100 Jahren seit Bestehen des Familienunternehmens gab es bei uns keine Verstöße gegen den Tierschutz. Wir stehen auch und insbesondere jetzt zu unserer Verantwortung."
Die vorsorgliche Schließung der Viehsammelstelle gab das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium am Freitagabend (23.7.) bekannt. An der Sammelstelle darf bis auf Weiteres nicht mehr mit Tieren gehandelt werden. Den Mitarbeitern wurde der weitere Umgang mit Tieren untersagt.
Vorausgegangen waren Hinweise einer Tierrechtsorganisation über den begründeten Verdacht auf massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an
Nach Angaben des Düsseldorfer Agrarministeriums hat die Tierrechtsorganisation Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Dortmund erstattet. Sie legte Beweismaterial in Form von Videoaufzeichnungen vor.
Die Veterinärbehörden haben nach Sichtung des Materials im Rahmen des Ermittlungsverfahrens unverzüglich eingegriffen. Die Staatsanwaltschaft Dortmund wertet das Filmmaterial mit sachverständiger Unterstützung von Tierärzten des Veterinäramtes Unna aus. Die Ermittlungen dauern an.
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