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Vogelgrippe in Europa

Vogelgrippe: Betrieb in Polen muss 930.000 Legehennen töten

Legehennen.
am Freitag, 27.11.2020 - 10:13 (Jetzt kommentieren)

In Polen müssen 930.000 Legehennen wegen des Ausbruchs der Vogelgrippe getötet werden.

Der Ausbruch wurde am Dienstagabend auf einer Farm in Westpolen entdeckt. Die staatliche polnische Nachrichtenagentur PAP zitierte bei dem Vorfall die örtlichen Veterinärbehörden. Der Ausbruch der H5N8-Vogelgrippe im Dorf Wroniawy ist der 33te in Polen in diesem Jahr, meldete PAP unter Berufung auf die Daten des staatlichen Veterinäramtes.

„Es ist ein Betrieb mit 930.000 Legehennen. Es gibt auch Felder in der Nähe mit Gänsen und anderen Wildvögeln", zitierte PAP die örtlichen Veterinärbehörden. Es wurde hinzugefügt, dass die Keulung am Donnerstag beginnt und bis zu sechs Tage dauern kann.

Das Risiko für den Menschen durch die Krankheit angesteckt zu werden, wird als gering angesehen, aber frühere Ausbrüche bei Nutzvögeln erforderten umfangreiche Schlachtungen (Keulungen), um die Krankheit einzudämmen.

Europaweit sehr starke Verbreitung – wirtschaftliche Folgen

Legehennen.

Die hoch ansteckende und tödliche Form der Aviären Influenza breitet sich offenbar in Europa rasch aus und versetzt die Geflügelindustrie in Alarmbereitschaft angesichts früherer Ausbrüche, den es drohen erhebliche wirtschaftliche Verluste.

Die Krankheit, die allgemein als Vogelgrippe bezeichnet wird, wurde bereits in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Dänemark, Irland, Schweden und diese Woche auch in Kroatien, Slowenien und Polen gefunden: Zuvor waren auch schon Russland und Kasachstan betroffen.

Die überwiegende Mehrheit der Fälle betraf bisher Wildvögel, aber nun wurden auch verstärkt Ausbrüche auf Landwirtschaftsbetrieben gemeldet. Diese führten bisher zum Tod oder zur Keulung von mindestens 1,6 Millionen Hühnern und Enten.

In den Niederlanden starben in diesem Herbst fast 500.000 Hühner aufgrund des Virus oder wurden getötet, und über 900.000 Hühner werden diese Woche auf einer einzigen Farm in Polen getötet. In Verbindung mit den Coronavirus-bedingten Sperren und Auflagen, könnten die massiven Ausbrüche der Geflügelpest dazu führen, die für die Branche sehr wichtigen Weihnachtsverkäufe zum Jahresende deutlich zu bremsen.

Risiko der Übertragung durch Wildvögel ist sehr hoch

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„Das Risiko einer Übertragung auf Geflügelfarmen durch Wildvögeln ist höher als in den letzten zwei Jahren, da in Europa massiv verschiedene Vogelgrippeviren auftreten", sagte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts. Der Hauptstamm der in Europa ist in diesem Jahr H5N8, der bereits im Jahr 2016/17 die Geflügelbestände dezimierte. Es gab jedoch auch Fälle von H5N5 und H5N1.

Obwohl das Risiko für den Menschen gering ist, sagte der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) diese Woche, dass die Entwicklung des Virus genau überwacht werden müsse. Es ist bekannt, dass sich ein Stamm von H5N1 auch auf den Menschen ausbreiten kann.

„Wir haben hart daran gearbeitet, die Sicherheit zu verbessern, Züchter auszubilden und die Rückverfolgbarkeit zu erhöhen, und wir hoffen, dass wir sie in bestimmten Fällen eindämmen können", sagte Anne Richard, Leiterin des französischen Verbandes der für Geflügelindustrie ANVOL, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

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