Seit vergangenem Freitag sind in Mecklenburg-Vorpommern 18 neue Ausbrüche der Vogelgrippe in Privathaltungen registriert worden. Das bestätigte das Landwirtschaftministerium gegenüber dem NDR. Als Seuchenherd steht eine Geflügelausstellung eine Woche zuvor in Verdacht. Besonders von dem Ausbruch betroffen ist Strasburg im Kreis Vorpommern-Greifswald. Hier wurde wegen der sich ausbreitenden Geflügelpest ein Sperrkreis eingerichtet. Für dort ansässigen Geflügelhalter müssen nun sofort ihre Tiere einstallen, berichtet ein Sprecher der Kreisverwaltung. Außer in Strasburg sind auch Geflügelbestände in Züssow, Anklam, Jatznick und Pasewalk betroffen. Dort wurde bisher aber kein Sperrkreis eingerichtet. Es gilt hier auch noch keine Aufstallungspflicht. Allerdings hätten viele Hühner und Enten getötet werden müssen, so der Sprecher weiter.
18 neue Vogelgrippefälle seit letztem Freitag amtlich bestätigt
Seit vergangenem Freitag sind in 18 Geflügelbeständen in Mecklenburg-Vorpommern amtlich bestätigte Vogelgrippe-Fälle registriert worden (Stand: 29.November 2022). Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden sie in den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Rostock, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald festgestellt. Es handelt sich vor allem um Hühnerhaltungen sowie Gänse- und Entenbestände – vornehmlich von Hobbyhaltern. Zusätzlich gibt es weitere Verdachtsfälle. Die Veterinärämter der Landkreise entnahmen Blutproben. Werden diese Blutproben positiv auf das Vogelgrippevirus getestet, werden die infizierten toten Vögel ins Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems geschickt, das Blut- und Gewebeproben untersucht. Weist das FLI ebenfalls das Virus nach, werden die Fälle als amtlich bestätigt registriert.
Bisher nur Hobby-Züchter betroffen – landwirtschaftliche Geflügelbestände schützen
Die Behörden versuchen nun zu verhindern, dass sich das Vogelgrippevirus H5N1 auf landwirtschaftliche Geflügelhaltungen ausbreitet. Bisher waren nur Hobbyhalter betroffen. Wie das Agrarministerium in Mecklenburg-Vorpommern mitteilte, wurden bisher 620 erkrankte Tiere getötet. Unter den Hobby-Züchtern sei die Lage angespannt, wenn nicht sogar katastrophal, sagt der Landesvorsitzende des Bundes der Rassegeflügelzüchter, Steffen Kraus. Bei einigen stehe das Lebenswerk auf dem Spiel, an dem einige 40 oder gar 50 Jahre gearbeitet haben, erklärte Kraus bei NDR MV Live. Der Verband habe zu Spenden aufgerufen, um den betroffenen Züchtern zu helfen.
Vogelgrippe in Mecklenburg-Vorpommern: Seuchenherd wahrscheinlich Rassegeflügelschau
Ausgangspunkt des derzeitigen Seuchengeschehens sei nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wahrscheinlich die Landesverbandsschau der Rassegeflügelzüchter in Demmin, Kreis Mecklenburgische Seenplatte. Das Ministerium vermutet, dass alle Regionen Mecklenburg-Vorpommerns betroffen sein könnten. In Demmin waren 241 Aussteller aus dem ganzen Nordosten zusammengekommen. Aus diesem Grund wurden mehrere Geflügelschauen am vergangenen Wochenende abgesagt.
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