Das niederländische Institut „Wageningen Bioveterinary Research“(WBVR) untersucht die Wirkung von drei Vogelgrippe-Impfstoffen an Legehennen. Alle drei Impfstoffe sind Neuentwicklungen von unterschiedlichen Pharmazieunternehmen. Erste Ergebnisse werden aber nicht vor Dezember erwartet.
In einer Forschungseinrichtung des WBVR soll die erste Impfstoffstudie stattfinden. „Wir hoffen, mit dieser Studie Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Krankheitssymptome und ihre Wirkung auf die Ausbreitung des Virus zu gewinnen“, sagte Vogelgrippe-Expertin Nancy Beerens.
Forderungen nach Vogelgrippe-Impfstoff werden lauter
Der Ruf nach einem wirksamen Impfstoff im Kampf gegen die Geflügelpest werde laut Beerens lauter. Früher seien die Sommer frei von Vogelgrippeinfektionen gewesen. In diesem Jahr sehe man zum ersten Mal, dass die Vogelgrippesaison nicht mit dem Abflug der Zugvögel im April zu Ende war. Das Virus habe sich etabliert, indem es Wildvögel infiziere, die sich im Sommer in den Niederlanden aufhalten.
Kommerzielle Geflügelfarmen seien deshalb auch im Sommer noch mit der Vogelgrippe konfrontiert gewesen. Dies habe aufgrund der Keulung von infizierten Beständen und der Transportverbote erhebliche negative Folgen für den Geflügelsektor. Hinzu kommt außerdem die anhaltende Verpflichtung zur Aufstallung. Sie gilt in weiten Teilen der Niederlande ununterbrochen seit den ersten Vogelgrippefällen im Oktober 2021.
Impfung gegen Virus nicht problemlos
Allerdings hat die Impfung laut der Wissenschaftlerin mehrere Haken. „Der Vogelgrippe-Impfstoff soll nicht nur vor Krankheiten schützen, sondern auch vor der Ausbreitung des Virus. Denn wenn sich eine geimpfte Herde mit der Vogelgrippe infiziert und dies mangels Krankheitserscheinungen nicht erkannt wird, kann sich das Virus unbemerkt zwischen Betrieben ausbreiten“, erklärt Beerens.
Dies ist einer der Gründe, warum es EU-Richtlinien gibt, die den Handel mit geimpftem Geflügel einschränken. Die neuen Arten von Impfstoffen, die in dieser Studie getestet werden, sollen einen besseren Schutz gegen die Ausbreitung des Virus bieten. Es sei auch möglich, geimpfte Tiere mit spezifischer Diagnostik von infizierten Tieren zu unterscheiden.
Impfstudien würden derzeit in mehreren europäischen Ländern durchgeführt. „Die Ergebnisse dieser Studien sind sehr wichtig, um alle EU-Mitgliedstaaten auf die Spur der Impfung zu bringen“, sagt Beerens. Der Versuch wird im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität durchgeführt.
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