Seit Ende November wurden im Südwesten Frankreichs 69 Fälle des hochansteckenden Vogelgrippevirus H5N1 registriert. Agrarheute berichtete. Um die Krankheit in den Griff zu bekommen, hat die französische Regierung nun drastische Maßnahmen beschlossen.
Tausende von Geflügelbetrieben erhielten ein Aufzuchtverbot für Enten und Gänse, berichtet The Telegraph. Das Ziel: Bis April sollen die Ställe leer sein.
Bis die Ställe komplett leer sind
Als Mitte Januar ein weiterer Fall sogar außerhalb der eingerichteten Sperrzone entdeckt wurde, musste das französische Landwirtschaftsministerium weitreichendere Mittel ergreifen. Die Behörde teilte mit, dass die Betriebe bereits im Bestand befindliche Tiere zwar aufziehen dürften. Seit 18. Januar gilt jedoch das Verbot, weitere Küken zu produzieren beziehungsweise zuzukaufen.
Laut The Telegraph gelte dies, bis die Ställe komplett leer, gereinigt und desinfiziert seien.
Katastrophe für Geflügelbetriebe
Diese Maßnahmen stellten ein Desaster für viele Landwirte dar. Im Frühjahr droht ihnen die Arbeitslosigkeit, so das Fachmagazin ATL. Wie Erzeugerin Isabelle Daugreilh gegenüber The Telegraph berichtet: "Es ist für viele kleine Betriebe eine Katastrophe, die über Neujahr ihren Bestand reduziert haben und eigentlich geplant hatten, diesen vor Beginn der Touristensaison wieder neu aufzubauen."
Hoffnung auf staatliche Unterstützung
Der Beschluss gilt laut französischem Landwirtschaftsministerium bis zum Sommer und umfasst Tausende von Enten- und Gänsezüchtern im Südwesten des Landes.
Wie der Verband der Gänseleberhersteller CIFOG laut ATL meint, seien die Maßnahmen trotz aller Härte besser als eine Massenkeulung. Man schätze die wirtschaftlichen Kosten der gesamten Aktion auf 250 bis 300 Millionen Euro. Zudem hoffe man nun auf staatliche Kompensation. Diese sei "essentiell" für die Produzenten.
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