Schöne Orte, spektakuläre Fotos – einige Touristen nehmen für das perfekte Selfie einiges auf sich, oft ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt. Das beklagt auch die Freiwillige Küstenschutz-Organisation (NCI) im Süden von Wales in Großbritannien. Hier sei nach Angaben der Organisation ein wild lebendes Fohlen von Touristen auf Selfie-Jagd aufgescheucht und in Panik versetzt worden sein. Das Tier stürzte die Klippen hinab und starb. Solche Vorfälle seien laut NCI leider keine Einzelfälle. Eine Frau sei einige Wochen zuvor von einem Hengst getreten worden, nachdem sie ihm zu nahe gekommen war. Die Freiwillige Küstenschutz-Organisation weist darauf hin, dass die Tiere nur aus einiger Entfernung fotografiert werden sollten.
Wildtiere folgen ihrem Instinkt
Einem Wildtier zu begegnen ist spannend, lehrreich und berührend. Da liegt es nahe, schnell die Kamera zu zücken, um den besonderen Moment festzuhalten. Doch die Situation kann schnell gefährlich für Mensch und Tier werden, wie kürzlich in Wales. Ein verletztes Tier kann beispielsweise aggressiv reagieren, ebenso eine Mutter, die ihre Jungen beschützen möchte. Auch besteht bei einem Kontakt mit einem kranken Tier Ansteckungsgefahr für den Menschen. Besonders Nationalparks und Touristenverbände mahnen daher zu einem respektvollen Umgang mit Natur, Umwelt und Wildtieren. Wildtiere nehmen Menschen meist als Bedrohung wahr und folgen ihrem Instinkt.
Die wichtigsten Tipps für Natur-Touristen:
- Halten Sie stets Abstand zu den Wildtieren. Der Wisentverein empfiehlt mindestens 50 Meter.
- Jungtiere auf keinen Fall anfassen. Die meisten Elterntiere nehmen ihre Jungen nicht mehr an, wenn sie nach dem Menschen riechen.
- Beachten Sie die Warnsignale der Tiere. Das Fiepen eines Jungtiers ist beispielsweise an Signal an die Mutter.
- Vermeiden Sie bei einer Begegnung mit Wildtieren hektische Bewegungen. Bleiben Sie stehen, bewegen Sie sich langsam und ziehen Sie sich ruhig zurück.
- Geben Sie dem Tier immer eine Rückzugsmöglichkeit.
- Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine.
- Wildtiere niemals füttern.
- Wenn das Tier sich nicht von allein zurückzieht, groß machen und das Tier laut ansprechen (z. B. bei Begegnung mit einem Wolf).
Quelle: Wiebke Hermann
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