Grund dafür ist auch, dass die Russen in diesem Jahr weniger Geflügelfleisch importieren werden. Die US-Experten senkten ihre Prognose für die russischen Hähncheneischeinfuhren von zuvor 820.000 Tonnen auf 745.000 Tonnen.
Nur 0,5 Prozent Plus
Weltweit wird jetzt mit einer Importnachfrage im Umfang von 7,65 Millionen Tonnen kochfertige Ware gerechnet. Das wären lediglich etwa 40.000 Tonnen oder 0,5 Prozent mehr als für 2009 geschätzt. Im Oktober-Bericht waren die Washingtoner Fachleute noch von einem Anstieg der Importe um 100.000 Tonnen ausgegangen, stellt der Nachrichtendienst Agra Europe fest.
Im vergangenen Kalenderjahr ging der internationale Handel mit Hähncheneisch bedingt durch die Wirtschaftskrise der US-Schätzung zufolge um gut zwei Prozent auf 7,61 Millionen Tonnen kochfertige Ware zurück, nachdem er im Boomjahr 2007 um fast zehn Prozent auf 7,79 Millionen Tonnen gestiegen war.
Auch EU-Exporte gehen zurück
Maßgeblich für das geringe weltweite Wachstum sind hauptsächlich die Einfuhreinschränkungen Russlands. So wurde das Geügeleisch-Tarifkontingent für 2010 von der Moskauer Regierung Ende Dezember um 172.000 Tonnen auf 780.000 Tonnen gekürzt. Diese Kürzung ist im Zusammenhang mit dem sehr kräftigen Wachstum der russischen Hähncheneischerzeugung zu sehen, die 2009 laut Angaben der nationalen Geflügelproduzentenvereinigung um 315.000 Tonnen stieg. Die Bestrebungen Russlands zur Steigerung der Selbstversorgung mit Geügeleisch treffen insbesondere die USA, deren Lieferkontingent um 20 Prozent auf 600.000 Tonnen gesenkt wurde.
EU darf 144.000 Tonnen Hähnchenfleisch nach Russland exportieren
Die Europäische Union darf 2010 rund 144.000 Tonnen Hähncheneisch nach Russland exportieren. Im Unterschied zu den Vereinigten Staaten haben sich nach Einschätzung des Washingtoner Agrarressorts die Vermarktungsaussichten für den Hähncheneischexport aus der Europäischen Union seit dem Herbst spürbar verbessert. Das US-Ministerium prognostiziert die Ausfuhrmenge der Gemeinschaft jetzt auf 770.000 Tonnen verglichen mit 720.000 Tonnen im Oktober. Demnach würde der Rückgang gegenüber dem Exportergebnis von 2009 mit 13.000 Tonnen beziehungsweise knapp zwei Prozent recht moderat ausfallen. (AgE/jo)
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