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Wolf in Deutschland

Der Wolf kostet Schleswig-Holstein immer mehr

am Mittwoch, 17.08.2016 - 15:45 (Jetzt kommentieren)

Der Schaden an Nutztieren durch Wolfsrisse steigt in Schleswig-Holstein und das Geld für Entschädigungen wird langsam knapp. Jetzt wurde das Wolfsmanagement überarbeitet.

Der Aufwand im Umgang mit dem Wolf ist in Schleswig-Holstein deutlich gestiegen, berichtet das Landesumweltministerium. So wuchs die Zahl der Wolfsnachweise, die Meldungen über möglicherweise durch Wölfe gerissene Tiere stiegen vor allem 2015 an und in einigen Fällen wurden durch Wölfe größere Verluste in Nutztierbeständen gemeldet.

Daher hat Minister Habeck eine Überarbeitung des Wolfsmanagements veranlasst. Die Ergebnisse sollen im Herbst im Rahmen einer Broschüre veröffentlicht werden.

Mehr Geld für Wolfsriss-Entschädigungen

Ein Schwerpunkt war die Frage von Entschädigungszahlungen, die bislang aufgrund des EU-Wettbewerbsrechts auf maximal 15.000 Euro pro Betrieb innerhalb von drei Jahren begrenzt sind. Diese Höhe wurde in jüngster Vergangenheit überschritten beziehungsweise nahezu erreicht wurden. Um für solche Fälle gewappnet zu sein, wird das Ministerium hier eine Aufhebung der Grenze beantragen und dafür bei der EU die Förderrichtlinie notifizieren lassen, heißt es.

Das müssen Tierhalter beachten

Allerdings würden bestimmte Kosten, wie Tierarztkosten nach einem Wolfsübergriff, nur noch zu 80 Prozent durch das Land ersetzt werden können, sagte Habeck. Die Schäden berechneten sich künftig nach einem von allen Seiten akzeptierten Kalkulationsverfahren. Zudem sollen bestimmte Mitwirkungspflichten der Tierhalter und Tierhalterinnen festgelegt werden. So müssen sie Fälle von potentiellen Wolfsrissen spätestens am Tag nach dem Vorfall melden oder dürfen getötete Tiere beispielsweise nicht bewegen, bevor ein Wolfsbetreuer sie untersuchen konnte.

Seit 2015 ist der Kreis Herzogtum-Lauenburg aufgrund zahlreicher Nachweise als Wolfsgebiet ausgewiesen worden. Bisher konnte ein männlicher Wolf aus dem Munsteraner Rudel (NDS) genetisch bestätigt werden.

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