Der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, nahm die Zahlen des Statistischen Bundesamtes als Anlass zur Kritik an der deutschen
Eierwirtschaft. Diese müsse sich fragen lassen, warum sie jahrelang den Verbrauchertrend boykottiert habe. Nachgefragt würden fast ausschließlich
Eier aus ökologischer-, Freiland- oder Bodenhaltung. Käfigeier würden kaum gekauft. Die Industrie habe sich auf diese Marktlage nicht eingestellt, beklagte Ostendorff. Leider habe ein Großteil der Eierwirtschaft nach Inkrafttreten des von Renate Künast durchgesetzten Käfighaltungsverbots nicht die Chance genutzt, die Produktion tierschutzgerecht umzustellen. Vielmehr habe man damals auf einen Regierungswechsel und eine Aufhebung des Käfighaltungsverbots gesetzt. 2006 sei dann diese Haltungsform mit einigen kosmetischen Änderungen durch die Große Koalition wieder hoffähig gemacht worden.
Trotzdem habe die Entwicklung seitdem eines ganz klar gemacht: Die Verbraucher wollten das Käfigei nicht. Die deutschen "Hühnerbarone" sollten sich jetzt Ostendorff zufolge auf die Situation am Markt einstellen. Ein Jahr vor der Kennzeichnungspflicht auf EU-Ebene bestehe für sie die Gelegenheit, Tierschutz europaweit zum Markenkern zu machen.
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