Der kabinenlose Traktor soll laut Case IH für eine Vielzahl von Anbaugeräten eingesetzt werden können. "Bereits heute bieten wir Lenkautomatik- und Telematiksysteme für die Fernsteuerung von Landmaschinen und die Verwaltung von Ressourcen an. Mit unserem autonomen Traktorkonzept zeigen wir, wie unsere Kunden und deren Mitarbeiter in Zukunft Landmaschinen direkt fernsteuern und überwachen können. Diese Technologie erschließt unseren Kunden mehr operative Effizienz bei Aufgaben wie Bodenbearbeitung, Saat, Pflanzenschutz und Ernte", erklärt Andreas Klauser, Case IH Brand President.
Klauser zufolge dient das Traktorkonzept dazu, die Technologie zu testen und Kunden-Feedback zu erfassen, um noch besser zu verstehen, welchen Bedarf Landwirte in Bezug auf autonome Landmaschinen derzeit bzw. in Zukunft haben. Diese Technik steckt laut Case IH in der Maschine:
Magnum autonom
Case IH und das Innovationsteam von CNH Industrial stützten sich bei der Entwicklung des autonomen Traktorkonzepts auf das bestehende Case IH Magnum Modell und erarbeiteten ein neues Design. Das Fahrzeug wird mithilfe einer komplett interaktiven Benutzeroberfläche gesteuert, über die vorprogrammierte Arbeitsgänge überwacht werden können. Das Bordsystem berücksichtigt automatisch die Breite der Anbaugeräte und errechnet die effizienteste Wegführung je nach Gelände, Hindernissen und anderen Landmaschinen auf dem gleichen Feld.
Für die Überwachung und Korrektur der Wegführung hat der Bediener die Wahl zwischen einem Desktop-Computer und einem tragbaren Tablet.
Innovative Technik im Einsatz
Mithilfe von Radar, LiDAR (Light Detection And Ranging), einer Laser-Technologie, und Videokameras an Bord erkennt der Traktor stationäre und bewegliche Hindernisse auf seinem Weg und stoppt automatisch. Der Bediener wird optisch und akustisch benachrichtigt und kann dem Traktor einen neuen Weg zuweisen. Wenn kein GPS-Signal eingeht, keine Positionsdaten verfügbar sind oder die manuelle Stopptaste gedrückt wird, hält der Traktor unverzüglich an.
Vorprogrammierte Aufgaben lassen sich über die Bedienoberfläche der Fernsteuerung oder auf der Grundlage automatisierter Wetterwarnungen in Echtzeit modifizieren.
Laut Rob Zemenchik, AFS Global Product Marketing Manager, kommen bei dem autonomen Traktorkonzept die neuesten Technologien in Spurführung, Telemetrie, Datenaustausch und landwirtschaftlichem Datenmanagement zum Einsatz und verhelfen dem Betrieb zu mehr Kontrolle, besserer Überwachung, effektivem Bodenschutz und Kosteneinsparungen.
"Ein Mitarbeiter kann auf seinem mobilen Tablet mehrere Landmaschinen überwachen und gleichzeitig andere Arbeiten erledigen oder weitere Fahrzeuge steuern", erklärt Zemenchik. "Mehrere autonome Traktoren können als Flotte oder in Form von mehreren Teilflotten auf unterschiedlichen Feldern zusammenarbeiten und dabei vorprogrammierte Karten und Mengensteuerungsdaten nutzen. So kann ein Traktor einen Pflug ziehen, dicht gefolgt von einem zweiten mit einer Sämaschine."
Traktorkonzept ohne Kabine
Rob Zemenchik fügt hinzu, dass das autonome Traktorkonzept zwar keine Kabine hat, die Technologie aber genauso gut auf Standardtraktoren mit Kabine eingesetzt werden könne. Diese Technologie ermögliche es dem Landwirt anhand von Echtzeitwetter- und Satellitendaten, Betriebsmittel optimal zu dosieren. "Wenn es auf einem Feld zu regnen beginnt, stoppt der Traktor automatisch und fährt zu einem anderen Feld, das noch trocken ist, sofern er dieses Feld über private Wege erreichen kann", erläutert Zemenchik.
CNH Industrial hat seine autonomen Technologiekonzepte in Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen Autonomous Solutions Incorporated (ASI), einem Marktführer für autonome off-road Lösungen mit Sitz in Utah, stetig weiterentwickelt und verfeinert.