Der Landtechnikkonzern AGCO/Fendt produziert nun "Face Shields" in den 3D-Druckern seines Werks in Asbach-Bäumenheim. Normalerweise bauen die Mitarbeiter des Standorts im Kreis Donau-Ries Kabinen für Landmaschinen.
Die Face Shields wiegen knapp 55 Gramm. Fendt stellt sie kostenlos Ärzten und Hilfsorganisationen zur Verfügung, die keine zertifizierte Schutzausrüstung mehr bekommen. Bislang belieferte die Firma die Kreisverbände Dillingen, Donau-Ries und Nordschwaben des Bayerischen Roten Kreuzes sowie Zahnärzte.
Neue 3D-Drucker gleich mit ungeplantem Einsatz
Die 3D-Drucker seien erst seit zwei Jahren im Einsatz, berichtet der Werksleiter des europäischen AGCO Kompetenzzentrums für Kabinen, Thorsten Miethe. Normalerweise würden sie Montagehilfen oder Vorrichtungen für den Fertigungsprozess produzieren. Doch nun nutze man das erlangte Know-How, um die Visiere herzustellen. Diese bekommen die eigenen Mitarbeiter.
Aufgrund des dringenden Bedarfs gibt Fendt die Schutzvisiere aber auch an medizinische Einrichtungen in der Region ab. "Um sie in der Coronakrise mit etwas zu unterstützen, was sie wirklich dringend benötigen", sagt Miethe.
100 Stück pro Tag
Mit Hilfe des Druckerherstellers Ultimaker sowie der Firma Reifenhäuser, die kostenlos die Folie für die Visiere zur Verfügung stellt, können jetzt über 100 dieser Schutzvisiere pro Tag gefertigt werden. „Die Produktion läuft teilautomatisiert.
Mitarbeiter aus unserem Produktionsbereich verpacken die Sets für Ärzte und Hilfsorganisationen, welche den Einsatz und die Tauglichkeit für das jeweilige Einsatzfeld eigenverantwortlich prüfen“, so Thorsten Miethe. „Die bisherigen Rückmeldungen sind ausgesprochen positiv. Das medizinische Personal setzt sie gerne ein, weil sie leicht und angenehm zu tragen sind.“
Die Visiere sind aus PET gefertigt und sind mit handelsüblichen Mittel leicht zu desinfizieren.
Rot-Kreuz-Mitarbeiter mental belastet
Für die Mitarbeiter des Roten Kreuzes sei es extrem belastend, nicht zu wissen, was sie beim nächsten Einsatz erwartet, berichtet BRK-Kreisgeschäftfsführer Nordschwaben Arthur Lettenbauer. Daher seien sie dankbar für die Face Shields.