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Landtechnik-Umsätze auf Niveau von 2012

am Donnerstag, 29.01.2015 - 14:16

Die Landtechnikbranche hat in Deutschland im Jahr 2014 einen Umsatz von 7,68 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Branchenstatistik des VDMA Landtechnik lag damit um acht Prozent unter dem Spitzenwert des Vorjahrs und pendelte sich wieder auf das Niveau des Jahres 2012 ein.

VDMA-Geschäftsführer Bernd Scherer berichtete, dass schon seit vergangenem Frühjahr eine Abkühlung der Konjunktur zu beobachten gewesen sei. Die Lage sei aber „keinesfalls kritisch“, zumal sich der Umsatzrückgang innerhalb des vergangenen Jahres nicht beschleunigt habe „und die Branche damit rechnen kann, dass auch in diesem Jahr eine solide Landtechniknachfrage gegeben sein wird.“ Verhalten optimistisch stimme ihn die gegenwärtige Entwicklung der Auftragseingänge, „die zurzeit gerade einmal fünf Prozent unter Vorjahr notieren“, so Scherer.
 
Volatiler als die Gesamtbranche entwickelte sich laut VDMA der Umsatz bei den Herstellern von Traktoren. Nach einem enormen Anstieg um 16 Prozent im Jahr 2013 fiel der Produktionswert 2014 um 15 Prozent. Gleichzeitig setzte sich der Trend fort, nur noch Modelle der oberen Leistungsklassen in Deutschland zu fertigen. Traktoren mit weniger als 100 PS Motorleistung spielen in den deutschen Fabriken nur noch eine marginale Rolle. Entsprechend fiel der Rückgang bei den Stückzahlen, die 2014 vom Band liefen, mit 19 Prozent auf 51.500 Einheiten noch deutlicher aus.

Der Umsatzwert für Geräte zur Bodenbearbeitung, Aussaat und Pflanzenpflege lag um etwa fünf Prozentpunkte unter dem Wert von 2013. Im Erntemaschinensegment (Mähdrescher, Feldhäcksler und Ladewagen) konnte das Vorjahresniveau nahezu gehalten werden. Eine Sonderkonjunktur erlebte die Melk- und Fütterungstechnik im Zuge der Ausstattung neu errichteter Ställe in Deutschland und in anderen wichtigen Märkten.

Exportquote behauptet sich mit 72 Prozent

Mit einer Exportquote von 72 Prozent behauptete sich der Produktionsstandort im raueren weltweiten Wettbewerb sehr gut. Die Flaute in Frankreich – für die Branche seit jeher mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt – bekamen die Hersteller in Deutschland 2014 direkt zu spüren. Die Lieferungen brachen um mehr als 20 Prozent ein. Entgegen des zuletzt deutlich rückläufigen Markttrends konnte der deutsche Ausfuhrwert in die Vereinigten Staaten indes noch einmal gesteigert werden. Drittgrößter Exportmarkt war Großbritannien mit einem entsprechend der Marktentwicklung stabilen Umsatz für die deutsche Industrie, während mit den Vertriebspartnern in Russland ein Viertel weniger fakturiert wurde.
 
Die Nachfrage vor Ort spielt mit einem Anteil von 28 Prozent für die deutsche Landtechnikproduktion weiterhin eine sehr wesentliche Rolle. Dem Gesamttrend des deutschen Absatzmarktes entsprechend, fiel der Umsatz mit dem deutschen Handel um vier Prozent unter das Rekordniveau von 2013.

Weiterer Rückgang erwartet

Für 2015 rechnet der VDMA mit einem Umsatz der deutschen Landtechnikstandorte von zirka 7,1 Milliarden Euro, das heißt mit einem weiteren Rückgang um etwa sieben Prozent. „Die Herausforderungen, denen sich unsere Branche zu stellen hat, sind angesichts der Schwäche in den traditionell großen Absatzmärkten USA und Russland nicht weniger geworden“, resümiert Scherer. Allerdings vertraue man darauf, dass innovative Technologien weiterhin gefragt seien, zumal in rasant wachsenden Schwellenmärkten. je
 
Weitere Informationen: www.lt.vdma.org