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Neue Regeln beim Vorbaumaß

am Montag, 22.02.2016 - 15:00

Frontanbaugeräte, wie Mähwerke, Packer oder auch Pflüge haben ein langes Vorbaumaß und unterliegen damit speziellen Anforderungen beim Straßentransport. Dank neuer, DLG-anerkannter Fahrer-Assistenzsysteme wird der Straßentransport nun einfacher.

Bisher war es so, dass bei Geräten, die im Frontanbau ein Vorbaumaß von mehr als 3,5 m aufweisen und auf öffentlichen Straßen gefahren wurden, an unübersichtlichen Stellen und Kreuzungen ein Einweiser notwendig war. Das regelte § 70 der StVZO für selbstfahrende Arbeitsmaschinen und das Verkehrsblatt vom 27.11. 2009, in dem das „Merkblatt für angehängte Arbeitsgeräte“ bei eingeschränktem Sichtfeld veröffentlicht wurde. Das Vorbaumaß wird von Mitte Lenkrad bis Vorderkante Gerät gemessen.

Die DLG hat aber nun einen Prüfrahmen für Vorbau-Kamera-Monitor-Systeme entwickelt und auch bereits zwei Systeme der Hersteller Krone und Fendt erfolgreich getestet und das Label "DLG -anerkannt" verliehen. Das wirkt sich positiv auf den Arbeitsalltag der Landwirte aus: So haben schon Fachleute von Verkehrsministerien mehrerer Bundesländer zugesagt, dass DLG geprüfte Vorbau-Kamera-Monitor-Systeme als geeignetes Hilfsmittel ausreichend sind und somit den Einweiser ersetzen. Zur Zeit erkennen Bayern und Baden-Württemberg diese Systeme an, sofern sie richtig, nämlich 1 m hinter der Vorderkante des Anbaugeräts montiert sind. Dies gilt für Geräte mit einem maximalen Vorbaumaß von 5 m.

Zum einen ist die Neuregelung ein großer Komfortgewinn: Es wird keine weitere Person als Einweise benötigt. Zum anderen schützt es aber auch die Einweiser: während ein großer Traktor an unübersichtlichen Stellen schneller zu erkennen ist, ist die einweisende Person, die sich um sich einen Überblick zu verschaffen auf die Straße vortasten muss, stark gefährdet. In der Vergangenheit hat es hier immer wieder Unfälle gegeben.

Nun, da die Kamerasysteme als technisches Hilfsmittel gegen die Sichtfeldeinschränkung zumindest in zwei Bundesländern anerkannt sind, bleibt zu hoffen, dass weitere Bundesländer nachziehen.