Im ersten Halbjahr 2016 wurden in Deutschland Landmaschinen und Traktoren im Wert von 4,19 Mrd. Euro gefertigt; ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Umsätze der deutschen Vertriebspartner gingen in den ersten beiden Halbjahren auf 1,08 Mrd. zurück (minus 14 Prozent). VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer führt das auch auf den schlechten Milchpreis zurück: "Die Milchpreis-Baisse fordert ihren Tribut. Nirgendwo in Europa gab es vergleichbar hohe Einkommensrückgänge in der Landwirtschaft wie hierzulande.“ Das trübt die Zukunftsaussichten: lediglich 9 Prozent der deutschen Landwirte wollen im zweiten Halbjahr 2016 in neue Maschinen investieren.
Weiterhin gute Ausfuhren, Erholung in Frankreich
"Anhaltend hohe Ausfuhren im Wert von gut 3 Milliarden Euro haben dazu beigetragen, die nach wie vor schwache Inlandskonjunktur ein Stück weit abzufedern", sagt VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer. Das Exportgeschäft macht im Branchendurchschnitt rund 72 Prozent der Umsätze aus. Nach zwei Jahren der Rezession sei in Frankreich erstmals wieder ein bemerkenswerter Wachstumsschub zu spüren. Frankreich – der wichtigstes Auslandsmarkt mit einem Ausfuhrvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro pro Jahr – sei im ersten Halbjahr 2016 mit einem Plus von gut 25 Prozent gestartet. Ob diese Entwicklung nachhaltig ist, ist jedoch unsicher.
Russland im Plus, Großbritannien unsicher
"Erste Aufhellungen zeigen sich auch im Russlandgeschäft, das, wenn auch von sehr niedrigem Niveau kommend, endlich wieder leicht anzieht", so Scherer. Mit großer Unsicherheit blickt die Branche über den Kanal nach Großbritannien. Die Britten seien infolge des Brexit-Votums sehr zurückhaltend, was Investitionen angehe. Der VDMA-Geschäftsklimaindex, der auf einer repräsentativen Befragung von Spitzenmanagern der europäischen Agrartechnikindustrie beruht, ist im vergangenen Monat weiter abgesunken und auch die Auftragseingänge befinden sich auf einem historischen Tiefstand. Für das Gesamtjahr 2016 prognostiziert der VDMA-Fachverband Landtechnik ein Umsatzvolumen von 7 Mrd. Euro, was einem weiteren Rückgang um 5 Prozent entspräche.