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Betriebe

Doppelspitze

am Freitag, 06.11.2015 - 01:18

Zwei Chefs, zwei Standbeine: Das Lohnunternehmen Feldmann ist nicht nur auf Landwirtschaft, sondern auch auf Erdbewegungen spezialisiert. Dafür arbeiten Albert und Annette Feldmann zusammen.

Unter dem Reifenprofil quillt der matschige Lehm hervor, als der John Deere 6R den Erdwall erklimmt. Die 255 PS ziehen einen Muldenkipper, der voll beladen ist mit 20 t flüssigem Schlamm, frisch aus dem Dortmund-Ems-Kanal. Oben angekommen, kippt der Fahrer, Andi, die Masse in ein so genanntes Spülfeld: ein mit vier Erdwällen angelegtes Becken, in dem alles Material gesammelt wird, dass der Baustellenbetreiber aus dem Kanal baggert.

Und das ist einiges: 1 Mio. m³ Erde haben Andi und seine Kollegen in den vergangenen fünf Jahren transportiert. Auf einer Strecke von 8 km wurde der Kanal um 20 m verbreitert, damit noch größere Güterschiffe vom Ruhrgebiet zur Nordsee fahren können. Für die Erdbewegungen, die bei so einer Großbaustelle anfallen, wurde aber kein Bau-, sondern ein Lohnunternehmen engagiert; das Lohnunternehmen Feldmann aus dem Münsterland, das die Transportarbeiten seit 1999 kontinuierlich ausgebaut hat.

Spezialität: Schlammschlacht

{BILD:646871:jpg}Geschäftsführer Albert Feldmann kommt nur kurz zur Stippvisite auf die Baustelle. Andi übernimmt dort das Organisatorische: die Gespanne koordinieren, die Aufgaben mit dem Bauleiter abstimmen, die benötigten Schlepper für die nächsten Tage einplanen. Während die beiden noch den Fortschritt der Baustelle besprechen, liefern im Hintergrund Schuten, also Schiffe ohne eigenen Antrieb, die nächsten Tonnen Material an und Volvo-Dumper schütten geräuschvoll das Geröll, das vom Schlamm getrennt wurde, aus ihren aufgesattelten Mulden.
 
Von Feldmanns Krampe-Kippern laufen gerade nur zwei am Kanal. Die nächsten Tage werden wieder mehr gebraucht, doch auch die Maisernte steht an. Feldmann muss seine 23 Schlepper also vorausschauend einsetzen. Dafür hat er aber langjährige Erfahrung, gemeinsam mit seiner Frau Annette. Zusammen erledigen sie die Disposition und die Logistik ihrer Unternehmen. Während der gelernte Landmaschinenmechaniker und Fachagrarwirt der Geschäftsführer des landwirtschaftlichen Lohnunternehmens ist, kümmert sich die ehemalige kaufmännische Angestellte um die Transportaufträge, in dem auch die Erdbewegungen laufen. Dieses Standbein wurde beim Bau einer Umgehungsstraße gegründet und  seitdem immer weiter ausgebaut, vor allem für kommunale Auftraggeber. Die Bauarbeiten am Dortmund-Ems-Kanal sind das bisher größte Projekt. je
 
Die vollständige Reportage zum Lohnunternehmen Feldmann lesen Sie in der traction-Ausgabe November/Dezember 2015 mit 180 Seiten.
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