Klimatische Extreme
Südafrika – das bedeutet Ackerbau auf sandigen Böden mit wenig bis keiner organischen Substanz, aber vor allem: Umgang mit wenig verfügbarem Wasser. 2015/2016 wurde das Land von der schwersten Dürre der letzten 60 Jahre heimgesucht. 2016/2017 folgte dagegen aufgrund hoher und günstig gelegener Regenfälle die beste Ernte aller Zeiten. Nun, in der Kampagne 2017/2018, leiden viele Farmer wieder unter zu wenig Niederschlägen. Daher wurde nur ein Teil der Ackerflächen bestellt – im Maisgürtel südlich von Johannesburg überwiegend mit Körnermais, Sonnenblumen und Erdnüssen. Dabei ist Fingerspitzengefühl in puncto Bestandsdichte und Wasserverfügbarkeit gefragt, sofern keine Beregnung möglich ist. Frikkie de Jager und sein Vater säen daher bei Körnermais nur 25.000 bis 28.000 Pflanzen pro Hektar aus – und das bei 1,50 m Reihenabstand!
Schwere Technik
Für die Aussaat nutzen sie eine selbstgebaute Dreipunktkombination, bestehend aus Tiefenlockerer, Einzelkornsämaschine und zwei Tanks für Mineraldünger und Mikronährstoffe. Das schwere Gerät ist hinter einem Challenger MT865C angebaut, den Frikkie Junior aufgrund der komplexen Technik bei der Aussaat selbst steuert. Insgesamt nutzen er und sein Vater sowie sein Bruder drei Callenger-Raupen, davon zwei MT800-Generationen und einen alten 46 Rowcrop. Dazu stehen in der Maschinenhalle noch zwei ältere ACO 350-Knicklenker aus südafrikanischer Produktion, die aber nur noch selten eingesetzt werden.
Challenger-Traktoren werden erst seit 2003 in Südafrika verkauft. Davor beherrschten die gelben Knicklenker von ACO die weiten Felder. Leonie Roberts aus Hoopstad setzt heute noch auf einen ACO 460 mit 465 kW, der 2002 einer Generalüberholung unterzogen wurde. Mehr als 10.500 Betriebsstunden stehen mittlerweile auf der Uhr, doch der schwere Riese mit V10-Biturbo und 12/4-Powershiftgetriebe leistet noch heute treue Dienste. Dabei verbraucht er beim Lockern mit einem 12-zinkigen Ripper auf 80 cm Tiefe nur 17 bis 18 l/ha.
Mehr über Ackerbau in Südafrika und die eingesetzte Technik erfahren Sie im ersten Teil unserer Südafrika-Reportage in traction Ausgabe März/April 2018.