Königin der Futterpflanzen
Luzerne gilt als die Königin unter den Futterpflanzen. Angebaut wurde Luzerne bereits im Altertum, damals noch vorwiegend als Pferdefutter. Im 18. Jahrhundert ersetze sie in der Dreifelderwirtschaft die Brache. Die Leguminose wird auf Grund ihrer intensiven Durchwurzelung geschätzt. Sie lockert den Boden, reichert ihn mit Humus an und besitzt eine hohe Stickstofffixierleistung. Daneben erfreut sich Luzerne vor allem als Futtermittel hoher Beliebtheit. Ihr Anteil an hochwertigen Eiweiß sowie der hohe Calciumgehalt machen sie besonders attraktiv. Eingesetzt wird Luzerne vor allem in der Milchvieh- und Rinderfütterung sowie für Pferde und Kleintiere. In der Rinderfütterung wird Luzerne in der Regel als Heu oder Silage eingesetzt.
Verarbeitung & Anbau der Luzerne
Angebaut wird Luzerne trotz der vielen Vorteile eher weniger in Deutschland, Schwerpunkte sind der Süden sowie der Norden. Im eher kühleren Ostfriesland wird seit einigen Jahren verstärkt Luzerne angebaut. Grund dafür ist die Trocknungsanlage Oldambt in den Niederlanden, nicht weit entfernt von der niederländisch-deutschen Grenze. Die Anlage Oldambt trocknet Luzerne und Gras und produziert daraus Heu und Pellets, außerdem wird hier Stroh gemahlen.
Die Anlage besteht seit 1951. Die Kernkompetenz ist seit jeher die Luzerne-Verarbeitung. Dafür hat man bei Oldambt 1.750 ha Luzerne-Fläche unter Vertrag. Die Erträge der mehrjährigen Pflanze liegen bei durchschnittlich 12,5 t Trockengut pro ha. Der Anbau verläuft so: Das Saatgut liefert Oldambt, Anbau und Pflege übernimmt der jeweilige Landwirt, wobei ihm das Team von Oldambt mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Ernte wird in der Regel komplett durch Oldambt übernommen. Ein ausgeklügeltes Container-System und jahrelange Erfahrung in der Mahd von Luzerne ermöglichen so einen effizienten Arbeitsablauf.
Trocknungsanlage
Nach der Ernte wird die Luzerne per Lkw zur Trocknungsanlage gebracht. Hier wird das Erntegut mit Hilfe von Radladern in die Trocknung gekippt. Bei 600 °C wird dann getrocknet. Nach dem Trocknen wird die Luzerne dann entweder zu Ballen unterschiedlicher Größe gepresst oder zu Pellets verarbeitet. Die Endprodukte verkauft Oldambt in die ganze Welt. Die Kunden schätzen vor allem die sattgrüne Farbe – diese wird dadurch erreicht, dass das Erntegut nur kurz auf dem Feld verbleibt.
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