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Praxisreportage

Im Land der roten Riesen

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am Sonntag, 01.03.2020 - 09:49

Unweit der brandenburgischen Stadt Neuruppin betreibt Familie Deter einen Großbetrieb mit Lohnunternehmen und vielen Standbeinen.

80 Prozent Gebrauchttechnik

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Tim, Nik, Vater Hans-Joachim und Mutter Karen – das ist die Familie Deter. Gemeinsam betreiben Sie in Wulkow nahe Neuruppin einen Familienbetrieb mit vielen Standbeinen. Dazu gehören der Ackerbau mit Kartoffelanbau unter Beregnung, mehrere Biogasanlagen, eine Schweinezucht mit 700 Sauen, die Pferdepensionshaltung nebst Reitanlage – und ein Lohnunternehmen. Dabei war den Deters schon immer wichtig, in Kreisläufen zu arbeiten und möglichst wenig Betriebsmittel zuzukaufen.

Der Technik-Fuhrpark lässt das Herz vieler Landtechnik-Enthusiasten höher schlagen. Weithin bekannt ist der Case IH 9370 Steiger-Knicklenker, der früher die schwere Bodenbearbeitung übernahm und mitlerweile schwerpunktmäßig zum Silowalzen eingesetzt wird. Noch exotischer ist ein rot lackierter Steiger Cougar-Knicklenker, der ebenfalls zu Walzarbeiten auf das SIlo kommt. Zwei Mengele-Feldhäcksler wurden mittlerweile durch zwei Krone BiG X ersetzt und sind schon verkauft, für den Veenhuis VVT 400-Gülleselbstfahrer wird noch ein Käufer gesucht. Den Drusch übernimmt ein Claas Lexion 480, und für leichtere Arbeiten und Transporte sind zwei John Deere 7810, ein Case IH Magnum 7210 Pro und weitere Schlepper im Einsatz. Die schwere Bodenbearbeitung übernimmt vornehmlich ein Case IH STX Quadtrac 450 – beispielsweise vor einem der zwei 7,5 m breiten Amazone Centaur. Etwa 80 Prozent der Technik fand ihren Weg aus erster Hand auf den Betrieb der Deters, in neue Technik wird überwiegend im Gerätebereich investiert.

Reduzierte Bearbeitung

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Schon sehr früh stellten die Deters ihren Betrieb auf die pfluglose Bewirtschaftung um – zumindest dort, wo es ackerbaulich möglich und sinnvoll war. Die Böden sind überwiegend sehr leicht und sandig, und von den Dürresommern 2018 und 2019 war die Region um Wulkow extrem stark betroffen. Die Devise im Ackerbau lautet daher, soviel Wasser wie möglich im Boden zu halten. Es wird nur so tief wie nötig gearbeitet, und für Mais setzt man auf das Strip-Till-Verfahren. Die Einarbeitung von Gärresten und Gülle übernehmen zwei Holmer Terra Variant, hinter denen für die Vorarbeit zu Mais Kuhn Striger angehängt sind. Für die flächige Einarbeitung dagegen kommen Scheibeneggen mit Gülleverteiler zum Einsatz.

Doch das ein oder andere tüfteln die Deters selbst aus – wie die extra großen Scheiben an den Grano-Güllescheibeneggen. Oder die Kombination eines 8,20 m breiten Väderstad Carrier mit speziell angefertigten Messerwalzen. Diese werden anstelle der Packer eingehängt – aufgrund der hydraulisch verstellbaren vorlaufenden Scheibenfelder kann mit oder ohne Scheiben, und mit mehr oder weniger Druck auf den Messern gearbeitet werden. Wie das funktioniert, soll sich erstmals im Frühjahr 2020 beim "Plattmachen" von Zwischenfrüchten zeigen.

Die ausführliche Reportage mit weiteren Details lesen Sie in traction Ausgabe März/April 2020.