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Biogas-Helfer

Rührer in der Not

Güllewehr bei der Arbeit auf einer Biogasanlage
am Freitag, 12.11.2021 - 11:03

Manchmal brauchen Biogas-Betreiber schnelle Hilfe. Gut, wenn sie dann die Nummer der Güllewehr zur Hand haben.

Als Armin Streitberger seine Biogasanlage Anfang September langsam auf den Wärme-hungrigen Winterbetrieb umstellte, landete etwas viel Silage auf einmal in der Vorgrube. Sie schwamm dann oben bis in den Fütterungsschacht auf. Nicht gut, denn der stetige Betrieb ist so kaum mehr zu garantieren – eigentlich. 

Der Landwirt hatte schon kurz nach dem Bau 2005 festgestellt, dass die Rührtechnik in Vorgrube und Fermenter nicht immer ausreicht. In der Region bei Hof gab es jedoch keine entsprechenden Dienstleister, die ihm dabei helfen konnten. Manch anderer hätte sich resigniert mit der Situation abgefunden. Streitberger aber denkt anders – er erkannte eine Marktlücke.

Start mit Eigenbau und Feuerwehrauto

Einfädeln des Auslegers

Um möglichst flexibel agieren zu können, sollte das künftige Rührfahrzeug schnell unterwegs sein und relativ einfach von außen in Güllegrube und Co. eintauchen. 

Als Basis fand er ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug, womit auch die Namensfindung der „Güllewehr“ erklärt wäre. An den dreiteiligen Ausleger baute er einen Propeller mit elektrischem Antrieb. „Das Gerät hatte 30 Meter Reichweite und funktionierte prinzipiell gut, war aber noch nicht so gelenkig, wie ich mir das vorgestellt hatte“, erklärt der Lohnunternehmer. 

Da sein Service während des Biogas-Booms vor 15 Jahren schnell sehr gefragt war, kaufte er 2008 ein Fahrzeug, das professionell aus einer Hand gefertigt wurde: Der Hersteller Waitzinger aus Neu-Ulm passte dafür einen gebrauchten Betonpumpen-Lkw extra für Streitberger an. Den Ausleger modifizierte Waitzinger ebenfalls stark, um noch flexibler in schwierige Zugänge zu gelangen. So verfügt das Fahrzeug über 40 m Reichweite. Die Behälter können bis zu 25 m hoch sein, die maximale Arbeitstiefe beträgt 20 m.

Blindflug im Tank

Der mobile 70-cm-Propeller soll nun also die Schwimmschicht unter die Gülle mischen. Als Fahrer Uwe Popp den Arm durch die Öffnung lenkt, muss er aufpassen, nirgends anzustoßen. „Wir fahren in der Grube ja blind, daher müssen wir im Vorfeld genau erklärt bekommen, wie es darin aussieht, etwa hinsichtlich Rührwerken und Heizleitungen“, weiß Popp. 

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