Die 55er-Serie beerbte im historisch wichtigen Jahr 1988/1989 die Baureihe 50 von John Deere. Unter der Motorhaube arbeitete der 7,6 l große Turbo-Sechsender der größeren 55er-Modelle – beim Vorgänger 4050 entschied sich John Deere in Deutschland für das 5,9 l große Aggregat. Dank modernisierter Einspritzung und verbesserter Verbrennung fuhren die 55er zudem mehr Drehmoment auf und sparten dabei sogar noch etwas Diesel ein. Eine Leistung von 128 PS brachte der 4055 mit.
Die Kabine konnte durch eine große Glasscheibenfläche und eine 330 Grad-Rundumsicht punkten. Außerdem wurde ein geschwindigkeits- und lenkwinkelabhängiges Allradmanagement installiert. Diesen Komfortgewinn konnten deutsche Käufer aber nur drei Jahre lang – nämlich bis 1993 – genießen. Denn dann strich John Deere die drei Short-Wheelbase-Modelle 4055, 4255 und 4455 aus dem Lieferprogramm für Mitteleuropa. Die verbliebenen 55er 4755 und 4955 wurden noch für zwei Jahre zum 4760 und 4960 befördert, bevor auch sie in Rente geschickt wurden.
Neben dem für deutsche Verhältnisse ungewohnten Getriebe (John Deere bot in Deutschland nur das 15/4-Powershift an) – hierzulande präferierte man nach wie vor klassische Schaltungen – war das hohe Gewicht auch einer der Hauptgründe für den mäßigen Erfolg des Schleppers in Deutschland. Allerdings bot in seiner Klasse auch niemand mehr Hubraum. Dabei war er dort dank weitem Einschlagwinkel der wendigste Traktor.
So blieb der 4055 in Deutschland eher ein Exot. Wer wie Burkhard Kühle pfleglich mit seinem Ami umging, für den zahlt sich das heute aus. Denn Exemplare in gutem Zustand und mit wenig Stunden sind bei Liebhabern gefragt.
Den ausführlichen Bericht mit weiteren Details zur 55er Baureihe lesen Sie in traction März/April 2018.